sonstige Fluggeräte der Armeeluftwaffe

 

Armee experimenteller Transportgleiter Kokusai Ku-7 Manazuru (Weißnackenkranich):

 

陸軍試製滑空機 日国 ク7 まなづる

 

 

 

Prototyp der Ku-7 II

 

Ein Projekt der Firma Japan International Luftfahrt-Aktiengesellschaft aus Februar 1942 für einen großen Lastensegler für den Transport von Lasten bis 7500 kg. Es handelt sich um ein motorloses, ungepanzertes Schulterdecker-Segelflugzeug mit doppeltem Heck in Holzspantenbauweise, das mit Sperrholz beplankt war.

 

1942 Trat die Armeeluftwaffe im Rahmen der Vorbereitung der Aufstellung von Gleitereinheiten für die Luftlandetruppe an die Firma Nippon Kokusai K. K. (Japan Internationale Luftfahrtindustrie) heran mit der Bitte. aus Basis des Typ 2 Leichten Transportgleiters Ku-1 einen Lastensegler für den internen Transport eines Typ 98 Leichten Panzers Ke-Ni zu entwickeln. Geplant war die Entwicklung in zwei Schritten mit der Ku-7 I als Technologieversuchsflugzeug in Originalgröße und der Ku-7 II als finaler Einsatzversion.

 

So wurde zunächst der Prototyp unter der Bezeichnung "Ku-7 Modell I" entwickelt. Der nicht angetrieben Gleiter bestand im wesentlichen aus einer Gleiteinheit mit untergehängter Nutzlastkabine. Beides war in Holzspantenbauweise mit Sperrholzverkleidung ausgelegt, um so weit wie möglich Gewicht einzusparen. Die Gleiteinheit bestand aus einem sich nach hinten verjüngendem, rohrförmigen Doppelrumpf, der am Heck durch das Höhenleitwerk verbunden war. Am hinteren Ende jedes Rumpfteils war zudem ein Seitenleitwerk eingebaut. Vorn endete der Doppelrumpf in einer breite Tragfläche mit dreieckigen Außenflügen mit gepfeilten Flügelkanten für maximalen Auftrieb.

 

Die Nutzlastkabine hatte eine Bootsform mit nach vorn und hinten leicht ansteigenden Enden. Im Bug war eine Pilotenkanzel für zwei nebeneinander sitzende Besatzungsmitglieder eingebaut. Das Heck lief nach hinten spitz zu. Zwei Doppelfahrwerke recht und links in der Mitte der Kabine sowie ein Bugrad unter der Pilotenkanzelbildeten ein Dreipunktfahrwerk für Start und Landung. Alle Fahrwerke konnten im Flug eingefahren werden Zur Beladung konnte das Kabinenheck hydraulisch nach oben abgeklappt werden. eine ausfahrbare Heckrampe ermöglichte dann das einfache Ein- und Ausladen oder das Herausfahren des im inneren transportierten Fahrzeugs. Die Nutzlastkabine war mittig unter der Tragfläche zwischen den Rümpfen montiert.

 

Als Zugflugzeug war ein leistungsstarker schwerer Bomber wie der Typ 100 Donryū oder der Typ 4 Hiryū nötig. Nur diese konnten den schweren Gleiter voll beladen auf die vorgesehene Schleppgeschwindigkeit von 200 km/h bringen. Im Landeanflug waren 120 km/h vorgesehen. Die maximal mögliche Geschwindigkeit lag bei 355 km/h. Die möglcihe Last betrug bis zu 40 ausgerüstete Soldaten, 7000 kg Fracht oder ein Fahrzeug bis 7500 kg Gesamtgewicht.

 

Ku-7 Modell I beim Schleppstart

 

1943 gab es mehrere Schleppversuche mit der Ku-7 I. Dabei wurden verschiedene Stabilitätsprobleme offenbart, die zu teilweise deutlichen Verstärkungen der Struktur von Nutzlastkabine und Tragflächen durch Aluminium-Bauelemente führten. Die Änderungen flossen umgehend in den Bau des Prototypen der Ku-7 Modell II ein. 1944 wurde das Projekt dann aufgrund der Gesamtlage neu bewertet. Im Ergebnis wurden verschiedene Probleme aufgezeigt, darunter unter anderem:

 

- Zum Schleppen waren die neusten. schweren Bomber nötig, die an der Front dringend benötigt wurden.

- Der Bau war relativ aufwendig und langwierig für ein Fluggerät, dass nach einem Einsatz im Normalfall nicht oder nur beschädigt geborgen werden konnte.

- Lastengleiter und Bomber waren große Maschinen, die auch wegen der geringen Schleppgeschwindigkeit zu bevorzugten Zielen der teilweise Radar-gesteuerten, gegnerischen Luftabwehr und Jäger werden würden

 

Im Ergebnis wurde Mitte 1944 beschlossen, das Projekt zu beenden, auch wenn der Prototyp der Ku-7 Modell II kurz vorher fertig gestellt worden war. Um die Entwicklungsarbeit nicht komplett zu verlieren, sollte die Flugzelle jedoch weiter verwendet werden für ein neues Projekt unter der Bezeichnung Armee experimentelles Transportflugzeug Ki-105.

 

Daten:

 

Entwicklungsfirma:

Japan Internationale Luftfahrt-Aktiengesellschaft

Besatzung: Pilot, Kopilot
Zuladung: 32-40 Soldaten, ein Typ 98 Leichter Panzer Ke-Ni oder ein Typ 2 Leichter Panzer Ke-To oder 7000 kg Material und Waffen

Länge:

19,92 m

Spannweite:

35,0 m

Höhe

5,9 m

Flügelfläche:

112,5 m²

Leergewicht:

4500 kg

Normalgewicht:

11500 kg

Maximalgewicht:

12000 kg

Motor:

keiner

Höchstgeschwindigkeit:

174 km/h im Gleitflug, 355 km/h Schleppgeschwindigkeit

Reisegeschwindigkeit:

150 km/h im Gleitflug, 200 km/h Schleppgeschwindigkeit

maximale Flughöhe: n. b.

Flügeldruck:

n. b.

Panzerung:

keine

Bewaffnung:

keine

Hersteller:

Japan Internationale Luftfahrt-Aktiengesellschaft

 

 

Verwendete Literatur und Internetquellen: 

- Wikipedia Japan: "Ku-7 (Flugzeug)"

ク7 (航空機) - Wikipedia

Originaltext: japanisch

- Nozawa Tadashi: "Vollständige Sammlung japanischer Flugzeuge: Tachikawa, Heeresluftarsenal, Manshu, Japan International", Shuppan Kyodosha, Tokyo, 1980

Originaltext: japanisch

- Verschiedene: "Japanische Gleiter der Armee Teil 2", Bunrindo, Tokyo, Serie "Koku Fan", Ausgabe 02 1993. Seite 139 ff.

Originaltext: japanisch

Alle Links wurden am 19.11.2025 zuletzt überprüft.