Bomber der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 99 zweimotoriger leichter Bomber Kawasaki Ki-48:

 

九九式双発軽爆撃機 川崎 キ-48

 

Ki-48-I

 

 

Ein Projekt der Firma Kawasaki auf Befehl der Armeeluftwaffe von Dezember 1937 zur Entwicklung eines schnellen leichten Bombers. Es handelte sich um einen Mitteldecker mit geschlossener Kabine, zwei 14-zylinder Sternmotoren und Einziehfahrwerk.

 

1937 bekam die Armeeluftwaffe Probleme mit dem neuen, schnellen sowjetischen leichten Bombern Tupolev SB-2. Dieser erreichte eine Geschwindigkeit nahe der Höchstgeschwindigkeit des Jägers Ki-27. Somit war ein effektives Abfangen nur mit Glück möglich. Das beeindruckte die Armeeluftwaffe derart, dass Kawasaki mit der Entwicklung eines ähnlichen Bombers beauftragt wurde. Vorgaben waren unter anderem:

- Höchstgeschwindigkeit 480 km/h auf 3000 m

- Reisegeschwindigkeit 350 km/h auf 3000 m

- Steigrate 10 Min. auf 5000 m

- maximal 400 kg Bombenladung auf kurze Distanzen

- 3-4 flexible 7,7 mm MGs als Abwehrbewaffnung

- Verwendung zweier Nakajima Ha-25 Sternmotoren

- Wintertauglichkeit

 

Ki-48-IIa

 

Im Januar 1938 begannen die Entwicklungsarbeiten. Durch Verwendung von Erfahrungen aus der Entwicklung der Ki-45 kam man zunächst schnell voran. So entstand ein Mitteldecker mit Bombenschacht und vier Mann Besatzung, bestehend aus Bombenschütze im Bugkampfstand, Pilot, Funker im oberen Heckkampfstand und Navigator, der auch den unteren Heckkampfstand bemannte. Alle diese Bereiche waren miteinander verbunden. Die Abwehrbewaffnung bestand aus je einem flexiblen 7,7 mm MG in jedem Kampfstand. Bug- und oberer Heckkampfstand waren mit Plexiglas verkleidet. Der untere Heckkampfstand hinter dem Bombenschacht war offen und wurde bei Nichtbenutzung eingeklappt. Im Bombenschacht konnten 24 15 kg Bomben oder sechs 50 kg Bomben transportiert werden.

 

hintere Hälfte des Bombenschachts, gefüllt mit 15-kg-Bomben

 

Ab Mitte 1938 verzögerte sich die Prototypenentwicklung jedoch, da auf Befehl der Armeeluftwaffe die Ki-45 vorrangig fertig zu stellen war. Daher wurde der erste der vier Prototypen erst im Juli 1939 fertig. Schon während der ersten Tests übertraf die Maschine die Vorgaben bezüglich Geschwindigkeit, Steigrate und Reichweite. Die Manövrierfähigkeit übertraf die Erwartungen deutlich. Allerdings begann das Heck bei höheren Geschwindigkeiten stark zu flattern. Dies konnte bis November 1939 gelöst werden, so dass noch im Dezember die offizielle Einführung erfolgte.

 

Mehrere Versionen sind bekannt:

- Ki-48-I war die Basisversion

- Ki-48-IIa hat stärkere Motoren, eine maximale Bombenlast von 800 kg, selbstabdichtende Tanks und Panzerschutz für die Besatzung

- Ki-48-IIb hat ausfahrbare Sturzbremsen unter den Flügeln

- Ki-48-IIc hat eine stärkere Abwehrbewaffnung

- Ki-48 II KAI hat eine 800 kg Sprengladung im Bombenschacht für Selbstopferungsangriffe und eine lange Stange ragt als Aufschlagzünder aus dem Bug, Besatzung ist

  reduziert

 

Ki-48-IIb als Testflugzeug für die Ki-148 Gleitbombe

 

Von Juli 1940 bis Oktober 1944 wurden insgesamt 1968 Maschinen dieses Typs gebaut, hinzu kommen 9 Prototypen und Vorserienflugzeuge. Alliierte Codebezeichnung war "Lily"

 

Aufgrund des rasanten technischen Fortschritts war die Ki-48 1940 nicht mehr als Schnellbomber einsetzbar. Trotzdem war er neben taktischen Einsätzen auch für strategische Nachteinsätze ein wertvolles Flugzeug.  Die mögliche Bombenlast war gegenüber der alliierter Modelle allerdings gering. Ab 1943 erfolgten hauptsächlich Nachteinsätze. 1944 war die Maschine schließlich hoffnungslos veraltet und die Produktion wurde eingestellt. Die verbliebenen Maschinen wurden zumeist in Selbstopferungsangriffen während der Schlacht um Okinawa verbraucht. Einige Flugzeuge blieben als Testmaschinen z. B. für die Ki-148 Gleitbombe und Triebwerkstests bis Kriegsende im Einsatz.

 

Ki-48-IIc

 

 

Daten:

 

Version: Ki-48-I Ki-48-II Ki-48-II KAI  

Entwicklungsfirma:

Kawasaki Armeeluftwaffen-Arsenal Tachikawa  
Besatzung: Pilot, Bombenschütze, Funker Navigator n. b.

Länge:

12,6 m 12,75 m

Spannweite:

17,47 m 17,45 m

Höhe

3,8 m

Flügelfläche:

40 m²

Leergewicht:

4050 kg 4550 kg n. b.

Normalgewicht:

5900 kg 6500 kg n. b.

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

2 X Nakajima Armee Typ 99 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-25) 2 X Nakajima Armee Typ 1 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-115)
Motorleistung normal: 2 X 950 PS 2 X 950 PS

Motorleistung maximal:

2 X 1000 PS 2 X 1150 PS

Propeller:

Dreiblatt, Metall

Höchstgeschwindigkeit:

480 km/h auf 3500 m 505 km/h auf 5600 m
Steigrate: 9 Min. auf 5000 m 8 Min. 30 Sek. auf 5000 m
maximale Flughöhe: 9500 m 10100 m

Reisegeschwindigkeit:

350 km/h auf 3500 m

Reichweite:

1980 km 2050 km

Flügeldruck:

147,5 kg/m² 162,5 kg/m²

Leistungsgewicht:

2,95 kg/PS 2,9 kg/PS

Panzerung:

keine

6,5 - 16,5 mm Stahlplatten

selbstabdichtende Tanks

Funkmessgeräte: keine

Bewaffnung:

3 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

bis 400 kg Bomben

IIa und b: 3 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

IIc: 3 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel, 1 X Typ 1 12,7 mm MG flexibel

bis 800 kg Bomben

800 kg Sprengladung

Hersteller:

Kawasaki

 

 

 

 

 

Ki-48-I

 

Ki-48-IIb