Jagdflugzeuge der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 2 zweisitziger Jäger Kawasaki Ki-45 Toryu (Drachentöter):

 

Prototyp

 

Ein Projekt der Firma Kawasaki auf Befehl der Armeeluftwaffe zum Bau eines zweimotorigen schweren Jägers, beginnend im Jahre 1938. Es handelte sich um einen Mitteldecker mit geschlossener Pilotenkanzel, separater Funkerkabine, zwei 14-zylinder Sternmotoren und Einziehfahrwerk.

 

Vorgaben waren unter anderem:

- Höchstgeschwindigkeit 540 km/h auf 3500 m

- wirksamste Einsatzhöhe 2000 - 5000 m

- mögliche Flugzeit 4 h 40 Min. bei 350 km/h zuzüglich 30 Min. Einsatzzeit bei hoher Geschwindigkeit

- Bewaffnung zwei fest eingebaute, nach vorn feuernde Maschinenwaffen im Bug und ein flexibel montiertes, nach hinten feuerndes 7,7 mm MG in der Funkerkabine

- Verwendung von Nakajima Ha-20b 9-zylinder Sternmotoren

 

Ki-45 KAIa

 

Der erste Prototyp wurde im Januar 1939 fertig. Die Bewaffnung bestand aus zwei Typ 89 7,7 mm MGs und einem Ho-3 20 mm MG im Bug und einem Typ 89 7,7 mm MG in der Funkerkabine. Bei den ersten Tests zeigte sich bereits, dass die Motoren zum einen relativ groß waren und zum anderen zu wenig Leistung lieferten. Zudem machte das Fahrwerk Probleme. Zunächst wurden verschiedene Verbesserungen an der Aerodynamik vorgenommen. Diese umfassten engere Motorabdeckungen, die Verwendung von frontalen Abdeckungen für die Propellerwellen und Änderung der Abgasanlage. Auch die Probleme mit dem Fahrwerk konnten gelöst werden. Trotzdem konnte nur eine Höchstgeschwindigkeit von 480 km/h erreicht werden. Trotz weiterer Verbesserungsvorschläge stoppte die Armeeluftwaffe Ende 1939 zunächst die Entwicklung, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden.

 

Im April 1940 erging schließlich der Befehl, versuchsweise den Nakajima Ha-25 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor mit Turbolader auf einen unfertigen Prototypen zu montieren. Dieser hatte einen geringeren Durchmesser und ermöglichte die Verwendung aerodynamisch günstigerer Abdeckungen. Ein Testflug erfolgte im Juli 1940, der deutlich verbesserte Leistungen zeigte. Es erging der Befehl, 7 weitere Maschinen in dieser Konfiguration zu Testzwecken zu bauen. Während der Testbetrieb aufgenommen wurde, begann Kawasaki einige Umkonstruktionen zur Produktionsvereinfachung und weiteren Leistungssteigerung. Diese beinhalteten einen schmaleren Rumpf, reibungsärmere Flügeloberflächen, größere Flügel mit geringerem Querschnitt, tiefere Montage der Motoren und Verstärkung der Bewaffnung durch eine rechts unter dem Rumpf zu montierende 37 mm Kanone. Diese Vorschläge wurden durch die Armeeluftwaffe im Oktober 1940 akzeptiert. Der erste Prototyp der Ki-45 KAI flog im Mai 1941.

 

Ki-45 KAIb mit dem Armee Typ 1 14-zylinder Sternmotor

 

Die Leistungen lagen nun endlich im Bereich der Vorgaben von 1938 und es erging der Auftrag zur Serienfertigung. Die erste Staffel wurde im Mai 1942 mit der Maschine ausgestattet.

 

Mehrere Versionen sind bekannt:

- Ki-45 KAIa ist das Basismodell

- Ki-45 KAIb hat eine schwerer Bewaffnung speziell für Bodenangriffe,

- Ki-45 KAIc war als schwerer Abfangjäger mit zwei zwischen Pilot und Funker anstelle eines Treibstofftanks eingebauten, schräg nach oben feuernden 20 mm MGs. Für

  Nachteinsätze wurde zudem Vorbereitungen für den Einbau eines Funkmessgeräts anstelle der leichten MGs im Bug getroffen.

- Ki-45 KAId war speziell für den Angriff auf Schiffe vorgesehen und hatte zwei 20 mm MGs anstelle der 12,7 mm MGs im Bug. Tests mit einer 75 mm Kanone unter dem

   Rumpf waren nicht erfolgreich

- Ki-45-II sollte stärkere Motoren erhalten, wurde aber schließlich in Ki-96 umbenannt.

 

Bis zum Kriegsende wurden insgesamt 1701 Maschinen dieses Typs gebaut. Alliierte Codebezeichnung war "Nick".

 

Ki-45 KAIc

 

Gegen Kriegsende wurden die Ki-45 KAI immer mehr als Nachtjäger gegen amerikanische Bomber eingesetzt, da sie die einzige einsatzbereite Maschine dieser Art in der Armeeluftwaffe war.

 

 

Daten:

 

Version: Ki-45 Ki-45 KAI  

Entwicklungsfirma:

Kawasaki  
Besatzung: Pilot, Funker/Heckschütze

Länge:

10,26 m 10,6 m, KAIc mit Funkmessantennen 11,0 m

Spannweite:

14,5 m 15,02 m

Höhe

3,57 m 3,7 m

Flügelfläche:

29,0 m² 32 m²

Leergewicht:

2500 kg 3695 kg

Normalgewicht:

3750 kg 5276 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

2 X Nakajima Ha-20b luftgekühlter 9-zylinder Sternmotor

2 X Nakajima Armee Typ 99 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-25)

2 X Nakajima Armee Typ 99 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-25)

2 X Mitsubishi Armee Typ 1 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Mitsubishi Ha-102)

Motorleistung normal:

2 X820 PS

2 X 950 PS

2 X 950 PS

2 X 1050 PS

Motorleistung maximal:

2 X 850 PS

2 X 1050 PS

2 X 1050 PS

2 X 1080 PS

Propeller:

Dreiblatt, Metall

Höchstgeschwindigkeit:

480 km/h 547 km/h
Steigrate: 10 Min. 12 Sek. auf 5000 m 6 Min 17 Sek. auf 5000 m

Reisegeschwindigkeit:

350 km/h

Reichweite:

1750 km 2260 km

Flügeldruck:

129,3 kg/m² 164,9 kg/m²

Leistungsgewicht:

2,6 kg/PS 2,5 kg/PS

Panzerung:

n. b.
Funkmessgeräte: n. b.

Bewaffnung:

2 X Typ 89 7,7 mm MG fest, 1 X Ho-3 20 mm MG fest,  1 X Typ 89 7,7 mm flexibel

KAIa: 2 X Ho-103 12,7 mm MG fest, 1 X Ho-3 20 mm MG fest, 1 X Typ 98 7,92 mm MG flexibel

KAIb: 1 X Ho-3 20 mm MG fest, 1 X Typ 98 37 mm Kanone fest, 1 X Typ 98 7,92 mm MG flexibel

KAIc:1 X Ho-203 37 mm Kanone fest; 2 X Ho-5 20 mm MG fest, schräg; 1 X Typ 98 7,92 mm MG flexibel

KAId: 2 X Ho-5 20 mm MG fest, 1 X Ho-203 37 mm Kanone fest, 1 X Typ 98 7,92 mm MG flexibel

zudem verschiedene Kombinationen als Truppeneinbau

2 X 250 kg Bomben oder 2 X externer 200 l Zusatztank

Hersteller:

Kawasaki

 

 

 

 

Ki-45 Prototyp Nummer 2

 

Ki-45 KAIa

 

Ki-45 KAIb

 

Ki-45 KAIc