Typ Ka MG-Fahrzeug:

Carden-Loyd Tankette während der Erprobung

1930 erwarb die japanische Armee im Rahmen einer Mechanisierungskampagne zwei Carden-Loyd Mark VI Tanketten und testete sie an der Kavallerieschule als Kavallerie-Unterstützungsfahrzeuge. Die Tankette erwies sich als gut geeignet für den den Einsatz auf Straßen. Die Geländegängigkeit war aber stark eingeschränkt wegen des gegen Unebenheiten anfälligen Laufwerks Darüber hinaus wurden der fehlende Drehturm für die MG-Bewaffnung und der oben offene, durch Panzerhauben nur teilweise abdeckbare Kampfraum bemängelt.

1931 wurden die Fahrzeuge an die Infanterieschule abgegeben und dort für den Einsatz als gepanzerte Zugmaschinen getestet und vom Grundkonzept her als gut geeignet empfunden. Insbesondere die im Lieferumfang eingeschlossenen Raupenanhänger mit 400 kg Nutzlast (4 Soldaten, Gerät oder Munition) wurden aufmerksam begutachtet. Die Armee entwickelte ein Interesse an solchen Lösungen für Transport- und Nachrichtenzwecke. Die Carden-Loyd Tanketten gaben so den Ausschlag für die Entwicklung des Typ 92 Schwereren Panzerfahrzeugs und der Typ 94 tk Zugmaschine.

Carden-Loyd Tankette der Marine-Einsatztruppe in Shanghai 1932 mit modifizierter Kampfraumabdeckung

1931 erwarb die japanische Marine im Rahmen der Unruhen in China weitere vier Tanketten und nutzte sie als Typ Ka (für Carden-Loyd) MG-Fahrzeug während des Schanghai-Zwischenfalls. Diese wurden vor dem Einsatz mit einer selbst entwickelten Zusatzpanzerung mit durchgehenden Panzerhaube ausgestattet, die den Kampfraum nach oben hin abschloss. Der Verbleib der Fahrzeuge ist ungeklärt.

Die in der westlichen Literatur immer wieder verwendete Bezeichnung "Typ 88 Panzerwagen/Tankette" ist nicht korrekt.

Daten: