Japanische Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer

 

 

Bei der Schreibweise der Schiffsnamen wurde auf japanische Quellen zurückgegriffen, daher die leichten Abweichungen zur bekannteren westlichen Schreibweise.

 

Die römischen Ziffern hinter einigen Schiffsnamen geben an, um das wievielte Schiff diesen Namens in der japanischen Marine es sich handelt.

 

 

Schlachtschiffe der Kawachi-Klasse

 

 

 

 

Nach dem russisch-japanischen Krieg 1904/05 erweiterte Japan seine Flotte mit dem Flottenbauprogramm von 1907 um zwei Schlachtschiffe vom Dreadnought-Typ.  Diese Schiffe bildeten die so genannte Kawachi-Klasse, benannt nach dem zuerst fertig gestellten Schiff.  Beide Einheiten waren die ersten, die sowohl in Japan geplant als auch gebaut wurden. Lediglich die Geschütze waren aus britischer Produktion von der Firma Armstrong-Vickers beziehungsweise Lizenzfertigungen. 

 

Die Namensgebung erfolgte nach japanischer Marinetradition mit dem Namen japanischer Provinzen. Das zuerst fertig gestellte Schiff erhielt den Namen „Kawachi“, das zweite wurde “Settu“ getauft. Äußerlich unterscheiden sich die Schiffe nur durch die Bugform. Kawachi hatte einen graden Bug, Settu einen Clipper-Bug. Die Länge des Typschiffsbetrug 160,3 m, die Breite 25,7 m und der Tiefgang 8,2 m. Die Verdrängung lag bei 21.157 t

 

Die Hauptbewaffnung bestand aus zwölf 30,5 cm Geschützen in sechs Zwillingstürmen. Je zwei Türme waren an Bug und Heck positioniert, je zwei weitere an den Seiten. Die beiden Türme an Bug und Heck hatten Kanonen mit einer Kaliberlänge von 50. Ihr Bestreichungswinkel lag bei 270°, die Reichweite bei 22 km mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 910 m/s. Die seitlichen Türme hatten aus Kostengründen nur eine Kaliberlänge von 45. Sie konnten jeweils 160° bestreichen und erreichten mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 850 m/s noch 20 km Reichweite. Die normale Kampfbeladung lag bei 960 Granaten.

 

Die Mittelartillerie bestand aus je fünf 15,2 cm L/40  Kanonen und je zwei  12 cm L/40 Kanonen in Kasematten sowie vier  12 cm L/40 Kanonen in Einzellafette auf den Bug- und Heckaufbauten. Mit den 15,2 cm Kanonen wurde bei einer Mündungsgeschwindigkeit von 825 m/s eine maximale Reichweite von 9140 m und mit den 12 cm Kanonen bei 660 m/s von 9050 m erreicht. Die Kampfbeladung betrug 1500 15,2 cm Granaten und 1200 12 cm Granaten.

 

Zur Torpedobootsabwehr dienten  zwölf 8 cm Kanonen L/40 und sowie vier 8 cm Kanonen L/28 in Einzellafetten. Erstere erreichten mit einer Mündungsgeschwindigkeit von 680 m/s eine Reichweite von 10 km, letztere mit 450 m/s 6 km.

Zudem gab es fünf 45 cm Torpedorohre in Einzelaufstellung unter der Wasserlinie. Je zwei pro Seite und eins am Heck. Sie verschossen Typ Meiji 44 Torpedos mit einem Gefechtskopf von 110 kg bei 750 kg Gesamtgewicht. Ihre Maximalreichweite lag bei 8 km mit 26 kn Geschwindigkeit.

 

Die Panzerung bestand aus einen Gürtelpanzer von 30,5 cm, einem Zwischenpanzer von 225 mm, einer Kasemattenpanzerung von 127 mm, einem Geschützturm- und Barbettenpanzer von 279 mm, einer Kommandoturmpanzerung von 254 mm und einer oberen Deckspanzerung von 30 mm.

 

Angetrieben wurden die Schiffe von zwei Dampfturbinen und 16 Miyabara-Kesseln. Geplant war eine Leistung von 25.000 PS, erreicht wurden jedoch  über 30.000 PS. Die geplante Höchstgeschwindigkeit lag bei 21 kn (39 km/h). Als Treibstoff waren 2300 t Kohle und 410 t Schweröl an Bord. Damit erreichten die Schiffe bei 18 kn eine Reichweite von 5000 km. Die Besatzung umfasste je nach Auftrag 999 bis 1100 Mann

 

 

 

Kawachi

Settu