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Landungsboot Typ Shohatsu
Marine 10-m-Typ
Sho-Hatsudō-Tei
Shohatsu Version B mit hinten sitzendem Fahrer und fehlendem Schutzschild vorn
Entwicklung:
Im Rahmen des Ersten Weltkriegs und im Hinblick auf
die zu erwartenden Kampfgebiete im Pazifik wurde seitens des japanischen Heeres
frühzeitig erkannt, dass Landungsboote ein entscheidender Einheitentyp für
künftige Konflikte sein würden. Daher wurden die Ergebnisse alliierter Landungen
im Krieg intensiv ausgewertet. Ergebnis war neben dem Daihatsu-Landunsgboot auch
eine kleinere Version nur für Soldaten und Fracht, welches parallel ab 1924 von
der Heeres-Transportabteilung entwickelt wurde. Diese als Sho-Hatsudō-Tei
("Kleinmotorboot"), kurz Shohatsu, bezeichnete Klasse sollte 9 bis 10 m lang
sein, maximal 2,5 m breit und einen Tiefgang bei voller Beladung von 0,3 m
haben. Zudem war ein Leergewicht von 2,5 t vorgesehen. Der Antrieb sollte mit
einem 40 PS Benzinmotor erfolgen, mit dem beladen 8 Knoten erreicht werden
sollten.
1925 wurden erste Prototypen unter der Bezeichung
''Shohatsu Typ A'' getestet. Diese hatten eine normale Bootsform mit einer Länge
von 9,25 m, einer Breite von 2,44 m, einem Tiefgang von 0,24 m und einem
Freibord von 0,91 m bei 2,73 t Leergewicht. Gefahren wurden Sie von einer
Zwei-Mann-Besatzung aus Bootsführer und Mechaniker. Ein offener Steuerstand und
der dahinter angeordnete Motor waren in Bootsmitte eingebaut. Die Schraube hatte
eine Spiralform, um kleinere Hindernisse im Flachwasser aus Sand und Matsch
leichter überwinden zu können. Die Steuerung erfolgte über ein waagerecht
angeordnetes Steuerrad auf einer halb mannshohen Säule. Der Bootsführer saß
dahinter auf einem geschlossenen Metallkasten. Die Steuerbefehle wurden über
Drahtzüge an die Steuermechanik im Heck übertragen, die das Steuerruder
entsprechend ausrichtete. Die Boote waren ungepanzert und unbewaffnet.
Allerdings bot der Stahl des Schiffsrumpfs einen gewissen Schutz gegen
Infanteriemunition, zumindest auf größeren Entfernungen.
Einsatztests ergaben Probleme, die geforderte Geschwindigkeit zu erreichen.
Daher wurde die Bugform überarbeitet und die Länge auf 10 m erhöht. Der Freibord
wurde auf 1,22 m angehoben, um besseren Schutz der Insassen vor überschlagender
See zu erhalten. Durch die Änderungen sank zudem das Leergewicht auf 2,5 t.
Zusammen mit einem Motor mit höherem Drehmoment konnte danach 8,3 Knoten
erreicht werden. Auf der anderen Seite stieg der Tiefgang von 0,24 m auf 0,31 m
an, was aber akzeptiert wurde. Diese Version wurde als ''Typ A verbessert''
bezeichnet
Shohatsu Version C mit Panzerschild vorn
In den späten 1920er Jahren
erfolgte nochmals eine Überarbeitung der Bugform, was zu einer Verlängerung der
Boote auf 10,22 m führte. Zugleich wurde nun ein 45 PS Dieselmotor verwendet,
der trotz der Erhöhung des Leergewichts auf 3 t eine Geschwindigkeit von 8,8
Knoten ermöglichte. Diese Version wurde als ''Typ B'' bezeichnet
1931 entstand die meistgebaute
Version ''Typ C'', bei der über den Bug ein flaches Schutzschild mit einer
Waffenstation hinzugefügt wurde. In der Waffenstation konnte ein Typ 11
6,5-mm-Maschinengewehr aus der Ausstattung der an Bord transportierten
Infanterie installiert werden. Später wurden auch Typ 96 6,5-mm-Maschinengewehre
und Typ 99 7,7-mm-Maschinengewehre dort verwendet. Es gab jedoch auch weiterhin
keine bordeigene Bewaffnung.
1935 entstand noch eine
geringfügig vergrößerte Version (''Typ C verbessert'') mit einer Länge von 10,76
m, und einem Tiefgang von 0,425 m. Diese erreichte mit einem 60 PS Dieselmotor
eine Geschwindigkeit von 10 Knoten bei einem Leergewicht von 3,75 t
Shohatsu Version C Zweiseitenskizze aus einem US-Erkennungshandbuch
1943 wurde die Fertigung nach
etwas über 1000 Exemplaren zugunsten der Daihatsu-Klasse eingestellt. Die Marine
testete die Boote ebenfalls, übernahm aber nur eine geringe Stückzahl (etwa 30)
aus der Armeeproduktion.
Einsatz:
Der Einsatz erfolgte wie auch bei den
Daihatsu-Landungsbooten in Seetransport-Pioniereinheiten. Verwendet wurden sie
meist auf kleineren Frachtschiffen bei Transportaufträgen in kleinerem Umfang.
Bei amphibischen Landungen spielten die ''Shohatsu-Landungsboote'' praktisch
keine Rolle.
Fazit:
Der Bauumfang und das Einsatzspektrum machen es
fraglich, ob das Kleinlandungsboot eine sinnvolle Entwicklung war und ob man es
nicht früher hätte ausmustern sollen. Letztlich ist es ein Fahrzeug für den
gleichen Zweck wie das Daihatsu-Landungsboot mit kleinerem, möglichen
Einsatzbereich.
Daten (Version C):
Hersteller: |
Verschiedene Werften |
gebaute Fahrzeuge: |
> 1000 |
Leergewicht: |
3,75 t |
Besatzung: |
2 Mann |
Länge: |
10,22 m |
Breite: |
2,44 m |
Tiefgang: |
0,31 m |
Motor: |
Benzinmotor |
Leistung: |
45 PS |
maximale Geschwindigkeit: |
8,8 kn |
Reichweite: |
n.b |
Kapazität: | 35 Soldaten oder 3 t Fracht |
Bewaffnung: |
Armee: keine Marine: keine |
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