Typ
Schiffskanonen der Marine
Typ Meiji 41 15 cm L/50 Kanone:
Sekundärbewaffnung der Kongō- und Fusou-Klasse und Hauptbewaffnung der Leichten Kreuzer der Agano-Klasse. Das Rohr bestand aus zwei Mantel- und einem Seelenrohr. Als Verschuss kam ein Welin-Schraubverschluss zum Einsatz. Ursprünglich wurde diese Waffe von Vickers entwickelt als Sekundärgeschütz für den Schlachtkreuzer Kongō, der ab 1912 in eine Vickers-Armstrong Werft in Barrow gebaut wurde. 1912 entwickelten die Japaner daraus eine eigene Version, die für die anderen 3 Schiffe der Kongō-Klasse und die Schlachtschiffe der Fusou-Klasse verwendet wurden. Für nicht verwirklichte Kreuzerprojekte wurde zudem eine um 10,5 cm kürzere Version entwickelt. Im Rahmen der Modernisierungen der Schiffe in den dreißiger und vierziger Jahren entfielen einige der Geschütze der Sekundärbatterien auf den Schiffen. Diese wurden 1943 als Hauptbewaffnung für die Leichten Kreuzer der Agano-Klasse vorgesehen. Dazu wurden eigens Zwillingstürme geschaffen. Der Rest der Geschütze kam in der Küstenverteidigung zum Einsatz.
Die Kasemattenlafetten auf den Schlachtkreuzern und Schlachtschiffen hatte zunächst einen Höhenrichtbereich von - 5 ° bi 20 °. Bei der Modernisierung in den dreißiger Jahren wurde diese auf 30 ° erhöht. Der Seitenrichtbereich lag bei etwa 140 °. Höhen- und Seitenrichtung erfolgten ausschließlich per Hand.
Die Doppellafetten der Agano-Klasse waren keine Türme im engeren Sinn, weil der Unterbau mit den Munitionszuführungen nicht drehbar war. Lediglich die Geschütze selber in ihren 19 mm starken Panzerhauben konnten gedreht werden. Die Lafetten hatten einen Höhenrichtbereich von - 5 ° bis 55 °. Sie wurden elektrisch gerichtet mit einer Richtgeschwindigkeit von 6 ° je Sekunde zur Seite und 10 ° in der Höhe.
Als Grananten kamen zwei Typen von Panzersprenggranaten mit je 45,36 kg Gewicht sowie ein 51,3 kg schweres U-Boot-Abwehrgeschoss zum Einsatz. Die Typ 0 Panzersprenggranate war mit Kopf- und Bodenzünder versehen und konnte mit einem Zeitzünder für den Einsatz gegen Flugzeuge ausgestattet werden. Die Typ 4 Panzersprenggranate hatte lediglich einen Bodenzünder. Die Treibladung wog 12,4 kg. Die Maximalreichweite beider Geschosse lag bei 21 km für die Agano-Klasse und bei 19500 m für die Kasemattenversion (30 °). Die maximale Schusshöhe bei den Kreuzern lag bei 8000 m. Das flache U-Boot-Abwehrgeschoss hatte eine Mindestreichweite von 800 m bei einer Maximalreichweite von 4200 m.
Daten (Waffe ohne Lafette):
Kaliber: | 15,24 cm |
Kaliberlänge: | L/50 |
Länge: | 7876 mm |
Rohrlänge: | 7620 mm |
Länge gezogener Teil: | 6584 mm |
Gewicht: | 8360 kg |
Züge: | 42 |
Zugmaße (Tiefe X Breite): | 1,27 mm X 7,62 mm |
Drall: | gleichbleibend, 1 Umdrehung in 28 Kaliberlängen |
Drallrichtung: | rechts |
Kammervolumen: | 26,14 dm³ |
Kammerlänge: | 949,4 mm |
Kammer Arbeitsdruck: | 2900 kg/cm² |
Mündungsdruck: | 5,0 kg/mm² |
Rohrrücklauf: | n. b. |
Lebensdauer Rohr: | 500 Schuss |
Schussweite: | 21000 m |
Schusshöhe: | 8000 m |
Feuergeschwindigkeit: | 6 Schuss/min |
Mündungsgeschwindigkeit: | 820 - 850 m/s |
Munitionszuführung: | halbautomatisch mit getrennter Munition |
Gewicht Lafette: | Kasematte: n. b. kg, Doppel: 73000 kg |