U-Boote 2. Klasse

 

 

Kaigun Chu (6)-Klasse:

(in verschiedenen japanischen Publikationen auch als Ro. 35-Klasse bezeichnet)

 

 

 

Klasse mittelgroßer, hochseetauglicher Doppelrumpf-U-Boote, basierend auf der Kaigun Chu (5)-Klasse. Die Boote waren geringfügig größer mit größeren Dieseltanks. Zunächst war keine Bewaffnung vorgesehen, um die Unterwassergeschwindigkeit zu erhöhen. Aufgrund der Erfahrungen der ersten Kriegsmonate wurde jedoch während des Baus der Einbau einer 8 cm Kanone und einer 25 mm Zwillingsmaschinenkanone im Turmheck vorgesehen. Zudem konnte der neue Typ 95 53,3 cm Torpedo verschossen werden. Im Einsatz erwiesen sich die Boote als gut handhabbar mit sehr guter Seegängigkeit. Allerdings waren sie aufgrund der geringen, möglichen Tauchtiefe und einer vergleichsweise langen Nottauchzeit sehr verwundbar durch mit Funkmessgeräten ausgerüstete Flugzeuge und Überwasserschiffe.

 

Im Rahmen der Flottenbauprogramme 1940 bis 1942 wurden 80 Boote bestellt. Zu diesem Zeitpunkt war die Konstruktion jedoch bereits veraltet. Trotzdem wurden die Bauaufträge erteilt, da es keine Alternative gab. Von diesen wurden 18 Boote von Mitsubishi Werft, Kobe, Sasebo Marinewerft, Sasebo und Tamano Schiffbau, Tamano, gebaut.  Die restlichen Boote wurden nach den schlechten Einsatzerfahrungen des Jahres 1943 Ende 1943 gestrichen und die Bauaufträge storniert.

 

Während des Baus wurde 1942/43 bei fünf Booten (RO. 41, RO. 46-RO. 49) der Turm versuchsweise nach unten konisch zulaufend gebaut mit der Überlegung, elektromagnetische Strahlung von Funkmessgeräten so derart ablenken zu können, dass sie nicht zum Sender zurückgeworfen werden. Dies erwies sich jedoch als nicht erfolgreich, so dass diese Änderung nicht für die restlichen Boote übernommen wurde.

 

Nur eines der zuletzt gebauten Boote überstand den Krieg.

 

Nach US Marine-Aufzeichnungen wurden 13 der Boote durch Überwasserschiffe, zwei durch Flugzeuge und zwei durch unbekannte Ursachen versenkt. Im Gegenzug wurde lediglich die Versenkung eines Geleitzerstörers, eines kleinen Schwerölversorgers und eines LST sowie Beschädigung eines weiteren LST durch diese Klasse verzeichnet.

 

Folgende Boote wurden nicht mehr begonnen:

 

Flottenbauprogramm 1940

 

RO. 51 RO. 70 RO. 76 RO. 88
RO. 52 RO. 71 RO. 77 RO. 89
RO. 53 RO. 72 RO. 78 RO. 90
RO. 54 RO. 73 RO. 79 RO. 91
RO. 56 RO. 74 RO. 80 RO. 92
    RO. 81 RO. 93
    RO. 82 RO. 94
    RO. 83 RO. 95
    RO. 84 RO. 96
    RO. 85 RO. 97
    RO. 86 RO. 98
    RO. 87 RO. 99

 

 

Flottenbauprogramm 1941:

 

RO. 200 RO. 207 RO. 214 RO. 221
RO. 201 RO. 208 RO. 215 RO. 222
RO. 202 RO. 209 RO. 216 RO. 223
RO. 203 RO. 210 RO. 217 RO. 224
RO. 204 RO. 211 RO. 218 RO. 225
RO. 205 RO. 212 RO. 219 RO. 226
RO. 206 RO. 213 RO. 220 RO. 227

 

 

Flottenbauprogramm 1942

 

Nr. 715 Nr. 718 Nr. 721
Nr. 716 Nr. 719 Nr. 722
Nr. 717 Nr. 720 Nr. 723

 

 

 

 

Daten:

 

Hersteller:

Mitsubishi Werft, Kobe; Sasebo Marinewerft, Sasebo; Tamano Schiffbau, Tamano

Bauzeit je Einheit: n. b.
Einsatztauchtiefe: 80 m

Besatzung:

54

Länge Kiel:

n. b.

Länge maximal

76,5 m

Breite:

7,05 m

Tiefgang:

4,07 m

Verdrängung normal:

870 t

Verdrängung maximal:

960 t
Verdrängung getaucht: 1447 t

Antrieb

2 X Dieselmotor

2 X Elektromotor

Leistung

2 X 2100 PS

2 X 600 PS

Anzahl der Schrauben:

2

Anzahl der Ruder:

1 + 2 + 2

Höchstgeschwindigkeit:

19,8 kn

8,0 kn

Brennstoffzuladung:

n. b. Diesel

1 Batteriesatz

Reichweite:

5000 sm bei 16 kn

45 sm bei 5 kn

Panzerung:

keine

Zahl der Beiboote: keine

optische Richthilfen:

2 X Modell 21 Nr. X-D Periskop

Funkmessgeräte:

keine

Bewaffnung:

4 X 53,3 cm Torpedorohre, 10 Torpedos; 1 X Typ Taisho 11 8 cm Kanone; 2 X Typ 96 25 mm Maschinenkanone in Zwillingslafette

gebaute Einheiten: 18 (RO. 35 bis RO. 50, RO. 55 und RO. 75 (später RO. 56))