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Japanische Minen

 

Langmine

 

棒地雷

 

 

 

 

Die Langmine ist eine Waffe vor allem für den Selbstopferungs-Nahkampf gegen Panzer, sie ist aber auch zur Verwendung als Anti-Fahrzeug-Mine geeignet. Bezüglich der Entwicklung ist nicht viel bekannt. Eine erste Erwähnung gibt es in einer Übersichtsliste über Landwaffen der Tateyama Marine-Schießschule von 1942. Zudem waren viele Marineeinheiten mit der Mine ausgerüstet. Es gibt aber auch Hinweise auf eine Verwendung durch die Armee, die eine leichtere Version nutzte.

 

Die Mine bestand aus vier Elementen

 

* Minenkörper

* acht Sprengstoffblöcke

* vier Zünder

* Sicherungsdraht

 

Der Minenkörper bestand aus einer oder zwei flachen Stahlplatten von 910 mm Länge, die gebogen und zu einer ovalen Röhre von 86 mm Breite und 43 mm Höhe zusammengeschweißt wurden. An jedem Ende wurde die Röhre durch jeweils eine Stahlkappe, die mit je einer Schraube an den Körper geschraubt wurde, verschlossen. Auf einer Seite war in der Endkappe ein Loch für den Sicherungsdraht eingebohrt. Die Gesamtlänge lag bei knapp 940 mm, die maximale Höhe bei 46 mm

 

 

Schnitt durch eine Langmine

 

Die acht Sprengstoffblöcke aus Pikrinsäure waren alle identisch in Form und Größe. Jeder Block war 110 mm lang, knapp 80 mm breit und bis zu 30 mm hoch bei einem fast ovalen Querschnitt. Zum Schutz vor Korrosion waren die Blöcke in Ölpapier eingeschlagen. An der einen Seite von jedem Block war eine halbkugelförmige Ausbuchtung von etwa 25 mm Radius für das Zündergehäuse sowie ein waagerecht angeordneter Hohlraum für einen der waagerechten Zylinder eingegossen. Das Sprengstoffgewicht lag bei 2800 g für die Marineversion und 2000 g für die Armeeversion. Letztere hatte Sprengstoffblöcke mit geringerer Höhe bei sonst gleichen Ausmaßen. Die Blöcke wurden jeweils zu zweit um einen Zünder platziert.

 

 

Bauteile des Zünders

 

Alle vier Zünder waren baugleich. sie bestanden aus dem zentralen Zündergehäuse mit dem Druckelement und zwei gegenüber liegenden, einschraubbaren Zylindern. Der Zünder wurde zusammengesetzt mit Scherdraht und Sicherungsstift ausgeliefert. Die Demontage war nur durch einen geschulten Waffenmeister erlaubt.

Im Druckelement war auf Höhe des oberen Gehäuserandes eine durchgehende Bohrung für den Sicherungsstift beziehungsweise Sicherungsdraht. Darunter war einseitig eine Ausbuchtung in den Rand eingelassen. Dort war eine zweite, um 90° versetzt angeordnete Bohrung für den Scherdraht zugänglich. Weiter unten im Druckelement war für den Schlagbolzen eine löffelförmige Bohrung vorhanden. Das T-förmige Oberteil des Schlagbolzens wurde von dem unteren, schmaleren Teil gehalten. Sobald Druck auf den Zünder ausgeübt wurde, bewegte sich das Druckelement nach unten und der Schlagbolzen konnte durch den breiten, oberen Teil gleiten.

In einem der der waagerechten Zylinder waren die Schlagbolzenfeder und der Schlagbolzen waagerecht eingesetzt. Der gegenüberliegende Zylinder enthielt das Zündhütchen, den Zündsatz und die Übertragungsladung. Er war mit roter Farbe markiert, um Verwechselungen zu verhindern.

 

 

Ein etwa 1000 mm langer Metalldraht mit einer Öse an einem Ende vervollständigte die Mine. Beim Zusammensetzen der Sprengstoffblöcke wurde er zunächst durch die vorgesehen Öffnung in einer der Endkappen des Minenkörpers geschoben und dort durch eine Klammer gesichert. Danach wurde er als Ersatz für die Sicherungsstifte durch alle vier Zünder gefädelt. Die Mine war dabei nur noch durch die Scherdrähte in den Zündern gesichert.

 

Vor dem Einsatz musste die Mine zunächst zusammengesetzt werden. Zunächst wurde die hintere Endkappe des Minenkörpers angeschraubt. Dann wurden jeweils zwei Sprengstoffblöcke und ein Zünder zu einem Sprengpaket zusammengesetzt. Als nächstes wurde der Sicherungsdraht eingesetzt und die vier so verbundenen Sprengstoffpakete in den Minenkorper eingeschoben. Zuletzt wurde die vordere Endkappe angeschraubt. Die Mine war nun einsatzbereit und gesichert.

Beim Panzerabwehreinsatz näherte sich der bedienende Soldat dem Panzer, zog den Sicherungsdraht heraus und platzierte die Mine vor den Ketten oder zwischen den Bauelementen des Laufwerks. Bei einem Druck von mehr als 152,5 kg auf einen der Zünder zerbrach dessen Scherdraht und das Druckelement wurde nach unten gedrückt. Dadurch wurde der Schlagbolzen freigegen, dessen Feder sich entspannte und ihn auf das Zündhütchen schleuderte. Dieses wurde dadurch gezündet, woraufhin die Zündladung und danach die Übertragungsladung detonierten und den damit verbundenen Sprengstoffblock zur Explosion brachten. Dies führte zu einem Zünden auch der anderen Blöcke in der Mine. Der Soldat konnte dies mit viel Glück überleben, wenn er einen stehenden Panzer angriff und nach dem Legen der Mine schnell genug wieder wegkam. Ein Angriff auf einen rollenden Panzer war aufgrund der Sprengwirkung kaum zu überleben. Diese war ausreichend um die Ketten zu zerreißen und das Laufwerk zu beschädigen.

Als Antifahrzeugmine wurde die Langmine so im Boden vergraben, dass die Oberseite des Minenkörpers grade mit Erde bedeckt war. Beim Überfahren der Mine wurde der Körper an der Stelle eingedrückt und die nächstgelegenen Zünder sprachen an.

 

 

Die genauen Fertigungszahlen sind unbekannt. Allerdings war die Langmine bei vielen Marinefliegerverbänden bei Kriegsende in den Lagern vorhanden. In der internatonalen Literatur wird die Mine aufgrund der Länge von etwa einem britischen Yard meist als "Yardstick-mine" bezeichnet.

 

 

Daten (Marineversion/Armeeversion):

 

Länge: 940 mm 
Breite: 86 mm

Höhe:

46 mm

Gewicht mit Zünder:

ca. 4430 g/3630 g

Gewicht Sprengladung:

2800 g/2000 g

Sprengladungstyp:

Pikrinsäure

Zünder:

 Druckzünder, Auslösegewicht 152,5 kg

Zündverzögerung:

keine

 

 

Verwendete Literatur und Internetquellen:

 

- www.bulletpicker.com, "US TM 9-1985-4 Japanese Explosives Devices", Seite 207 ff.

TM 9-1985-4

Originaltext englisch

- www.lonesentry.com, "Japanese Anti-Vehicular Yardstick Mine"

Anti-Vehicular Yardstick Mine – Catalog of Enemy Ordnance

Originaltext englisch

- Forschungsabteilung der Tatejama Marine-Schießschule: "Landkriegsreferenz – Nr. 1 Übersichtstabelle zu Landkriegswaffen", Blatt 48 f.,  Armeeministerium des Kaiserreichs Japan, 1942, Japanisches Zentrum für Asiatische Aufzeichnungen (JACAR) Katalognummer A03032103400

陸戦参考-第1号・陸戦兵器要目表

Originaltext japanisch

- Wikipedia Japan: "Langmine"

棒地雷 - Wikipedia

Originaltext japanisch