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Japanische Gewehre

 

Typ Meiji 38 6,5 mm Gewehr:

 

三八式小銃

Sanhachi nenshiki shōjū

 

 

Das Typ Meiji 30 Gewehr hatte mehrere Schwächen, die sich im russisch-japanischen Krieg zeigten. Größere Probleme bereiteten der Verschluss und die Magazine, so dass das Gewehr überarbeitet werden sollte. Dies erfolgte ab 1904 in der Entwicklungsabteilung unter Major NAMBU Kijiro. Neben der Verbesserung des Staubschutzes wurden Kammerstängel und Magazine soweit verändert, dass die Probleme nicht mehr auftraten. Zugleich wurde die Zahl der Einzelteile verringert, war Reinigung und Handhabung vereinfachte und die Produktion verbilligte. Die Änderungen wurden schnell umgesetzt, so dass die Armee schließlich 1905 das Gewehr unter der Bezeichnung "Typ Meiji 38 Gewehr" als Standardwaffe einführen konnte. 

 

Die Produktion begann 1906, die erste Auslieferung an die Truppe erfolgte im März 1908. Innerhalb von zwei Jahren wurden alle Typ 30 Gewehre in den Fronttruppen ersetzt. Erst 1942 endete die Herstellung in Japan, die Mandschurei fertigte die Waffe bis 1944.

 

Produktionszahlen:

Hersteller

Serie

Seriennummern

Herstellungszeitraum

Koishikawa Arsenal/ Tokyo Arsenal

 

0 - 2.029.000

1906-ca.1935

Kokura Arsenal

20

29.000 - 49.000

1933-1940

 

22

0 - 99.999

 

 

23

0 - 99.999

 

 

24

0 - 99.999

 

 

25

0 - 99.999

 

 

26

0 - 71.000

 

Nagoya Arsenal

 

2.021.000 - 2.031.000

1923-ca.1933

 

26

0 - 99.999

ca.1933-1942

 

27

0 - 99.999

 

 

28

0 - 99.999

 

 

29

0 - 8.000

 

Jinsen Arsenal (Korea)

 

0 - 1.400

ca.1939-ca.1940

 

30

1.000 - 13.000

 

Fengxian Arsenal (Mandschurei)

 

0 - 30.000

ca.1934-1944

 

 

5.000.000 - 5.065.000

 

 

 

65.000 - 79.000

 

Sonderproduktion:

Nagoya Arsenal

 

0 - 2.600

 

Kokura Arsenal

 

0 - 1.500

 

 

Insgesamt wurden um die 3.400.000 Typ Meiji 38 Gewehre gebaut. Für Einheiten der Militärpolizei wurde eine Sonderproduktion aufgelegt, die sich nur durch den Ersatz der Chrysanthemen-Markierung durch zwei ineinander verschachtelte parallele Kreise unterschieden. Der Hintergrund dieser Produktion ist derzeit unbekannt.

 

 

Die Verwendung des Bajonetts Typ Meiji 30 mit dem Typ 38 Gewehr war zunächst nur für die Infanterie vorgesehen. Die maximale Schussweite lag bei 3000 m, das Visier war einstellbar bis 2000 m. Die effektive Schussentfernung war 460 m. Die Lebensdauer des Laufs lag bei etwa 8000 Schuss.

 

Während des Ersten Weltkrieges verkaufte Japan einige tausend Arisaka Gewehre an seine damaligen Verbündeten England und Russland. Auch eine Verwendung der von Russland erbeuteten Gewehre durch Österreich-Ungarn ist bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg rüstete Finnland seine Armee ebenfalls mit dieser Waffe aus, weitere Waffen im Kaliber 7 mm wurden an Mexiko verkauft. China übernahm die Waffe zunächst als Beute von den Japanern und übernahm nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Produktionsstätten in den vormals von Japan besetzten Gebieten.

 

 

 

Insgesamt hat sich die Waffe in allen Einsatzgebieten  bewährt und war beliebt bei der Truppe. 1939 wurden im Rahmen der Vereinheitlichung bei Einführung der 7,7 mm Version geringfügige Änderungen am Mechanismus und am Kolben vorgenommen. Nach 1957 wurden die letzten Typ 38 Arisaka Gewehre bei der Polizei von Rangoon ausgemustert.

 

 

Als Munition kam die aus der Typ 30 Patrone entwickelte Typ Meiji 38 6,5 mm Patrone in verschiedenen Versionen zum Einsatz. Sie war im Vergleich zur Munition anderer Nationen schwach, was die Leistungsfähigkeit und Durchschlagskraft betraf.

 

Visier mit Halterung

 

 

Um 1940 wurden einige zehntausend Typ Meiji 38 Gewehre auf eine Lauflänge von 635 mm gekürzt und als Typ Meiji 38 Kavalleriegewehr neu eingeführt. Damit entsprach die Lauflänge der des kurzen Typ 99 Gewehrs. 

 

 

 

 

Daten:

 

Kaliber:

6,5 mm

Länge:

1275 mm

Lauflänge:

797 mm

Höhe:

 

Breite:

 

Gewicht:

4100 g geladen

Geschossdurchmesser:

6,65 mm

Mündungsgeschwindigkeit:

762 m/s

Mündungsenergie:

2613 J