japanisches typ 97 gewehr, japanese type 97 sniper rifle

 

Japanische Gewehre

 

Typ 97 Scharfschützengewehr:

 

九七式狙撃銃

Kunana shiki sogekijū

 

 

Bereits 1920 begann die Armee mit der Forschung an speziellen Optiken für Scharfschützen. Dazu wurden bis 1923 verschiedene europäische Optiken getestet und verglichen. Alle waren grundsätzlich geeignet, jedoch erschien die Vergrößerung und dmit die effektive Reichweite zu gering. Mit dem Mukden-Zwischenfall und den folgenden Gefechten in der Mandschurei und Nordchina wurde der Bedarf an einer effektiven Optik wieder offensichtlich. 1932 konnte die Entwicklung einer Optik mit vierfacher Vergrößerung abgeschlossen werden. Diese war jedoch relativ schwer. Einsatztests 1933 zeigten, dass sie für den Einsatz eher ungeeignet waren. Dies führte zu der Erkenntnis, dass eine Vergrößerung von 2,5 zu dem Zeitpunkt die praktikabelste Lösung bot. Entsprechende Forschungen endeten 1936. Die Einsatztests Ende des gleichen Jahres waren erfolgreich.

 

 

Der testmäßige Einbau von Zielfernrohren an die Typ Meiji 38 Gewehre in der Toyama Armeeschule und in der Infanterieschule der Armee führte zu Problemen mit dem Ladehebel. Verschiedene weitere Aushilfslösungen konnten nicht befriedigen. So wurde 1937 aus dem Typ Meiji 38 Gewehr ein spezielles Scharfschützengewehr entwickelt.

 

Gegenüber dem Grundmodell wurde der Ladehebel um 40° nach unten gedreht und der Verschluss entsprechend angepasst. Bei der Fertigung des Typ 97 Scharfschützengewehres kamen hochwertige Werkstoffe zum Einsatz und es wurde, für japanische Verhältnisse ungewöhnlich, besonderer Wert auf vergleichsweise hochwertige Verarbeitung gelegt. Die Entwicklung endete im Februar 1938, die offizielle Einführung erfolgte am 07.03.1939 zwitgleich mit der Einführung des Zielfernrohres. Mit Beginn des Krieges gegen die Alliierten wurde die Rohstofflage schwierig und man musste Qualitätseinbußen in Kauf nehmen.

 

 

An der linken Seite wurde das Zielfernrohr mit zweieinhalbfacher Vergrößerung und 10° Sichtfeld montiert. Jede Waffe erhielt ein auf die Besonderheiten der Waffe und des Schützen eingestelltes Fernrohr. Für eine Einsatz von anderen Schützen oder an anderen Waffen musste es in der Waffenmeisterei umjustiert werden, um brauchbare Schussergebnisse erzielen zu können. Durch die Montage an der linken Seite konnte mit der Waffe bei Bedarf auch direkt über den Lauf gezielt werden, was bei europäischen und amerikanischen Scharfschützengewehren so nicht möglich war. Das Zielfernrohr trug der Schütze in einer Segeltuchtasche mit sich.

 

 

Etwa auf der Hälfte des Laufes war unten am hölzernen Handschutz ein Draht nach vorne klappbar angebracht. Er lief im unteren Ende in einer Öse aus und diente als Auflage, um dem Schützen sichereres Zielen zu ermöglichen. Im Laufe der Produktion fiel diese Stütze jedoch weg, um Material einsparen zu können. Das Bajonett Typ 30 konnte montiert werden.

 

Nagoya Rikugun Zoheisho (Nagoya Armeearsenal) hat etwa 14.000, Kokura Rikugun Zoheisho (Kokura Armeearsenal) etwa 9000 Waffen bis Mitte 1942 produziert.

 

 

Ds Gewehr hat sich auf Entfernungen bis 800 m gut bewährt. Die maximale Reichweite lag bei 3000 m, die maximale Einteilung der Optik bei 2000 m. Als Munition wurde zumeist die Typ Meiji 38 6,5 mm Patrone mit reduzierter Treibladung für MGs verwendet, um den Rückstoß und die daraus resultierenden Abweichungen zu verringern. Es konnte jedoch auch die normale Munition verwendet werden. Aufgrund der hohen Mündungsgeschwindigkeit, des geringen Schusslärms und des relativ Sschwachen Mündungsblitzes war die Waffe für Scharfschützeneinsätze auf kurze und mittlere Entfernungen gut geeignet. Bei größeren Entfernungen, die für Scharfschützeneinsätze nicht ungewöhnlich sind, machte sich die Schwäche der verwendeten Munition auf größere Entfernungen negativ bemerkbar. Daher sollte die Waffe bald auf die Typ 92 7,7 mm Patrone umgerüstet werden. Durch die geplante Einführung des Typ 99 Gewehres wurde darauf verzichtet.

 

1939 wurde kurzzeitig eine leistungsgesteigerte Spezialmunition mit rauchloser Treibladung produziert. Nach Beginn des Krieges gegen die Alliierten wurde die Produktion eingestellt und die vorhandenen Spezialpatronen aufgebraucht.

 

 

Daten:

 

Kaliber: 6,5 mm
Länge: 1276 mm
Lauflänge: 797 mm
Höhe:  
Breite:  
Gewicht: 4450 g ungeladen
maximale Mündungsgeschwindigkeit: 762 m/s

Magazinkapazität:

5 Schuss

Einsatzschussweite: 800 m