japanische Typ 94 8 mm Pistole, japanese type 94 8 mm pistol

 

Japanische Revolver und Pistolen

 

Typ 94 Pistole:

 

九四式拳銃

Kuyon shiki kenjū

 

 

 

Ab 1929 entwickelte NAMBU´s Firma Nambu Waffenfertigungsgesellschaft eine neue Handfeuerwaffe auf Grundlage einer Armeeforderung nach einem kleineren, billiger herzustellenden, leichteren Waffe als die Typ Taishô 14. . Der Mechanismus wurde dazu verkleinert. Ein kleineres Magazin mit 6 Schuss entstand, um den Griff verkürzen zu können. Der Abzug war direkt so ausgelegt, dass die Waffe mit Handschuhen bedient werden konnte. Die Sicherung war nun am hinteren Ende der Waffe direkt über dem unter dem Schlitten positionierten Auslösehammer. Die Position des Hammers war ungewöhnlich und wurde vor allem gewählt, um dessen Abnutzung beim Rücklauf des Pistolenschlittens zu verringern. Das machte das Zusammenbauen nach der Reinigung schwieriger.

 

Ausgelegt auf die 8 mm Nambu Patrone zeichnete sie sich durch einfachere Fabrikation und geringere Größe aus. Zunächst wurden mehrere Versuchsmodelle entwickelt, um den Mechanismus ausgiebig zu testen. Dabei kamen verschiedene Kinderkrankheiten wie zum Beispiel ein leicht brechender Schlagbolzen zum Vorschein, die nach und nach ausgeräumt werden konnten. 1934 erfolgte schließlich die offizielle Einführung unter der Bezeichnung "Typ 94 8 mm Handfeuerwaffe" oder kurz "Typ 94 Pistole"

 

 

Sie sollte als Offizierswaffe und Seitenwaffe für Panzerbesatzungen genutzt werden, stellte sich aber zunächst als Fehlkonstruktion heraus. Besonders der Sicherungsmechanismus war eine Gefahrenstelle. Immer wieder kam es zur Selbstauslösung wegen des unzulänglichen Verschlussmechanismus. Bei durchgeladener Waffe konnte sich dadurch bereits bei relativ geringen Erschütterungen oder Druck auf die linke Seite ein Schuss lösen. Problem war die als Wippe konstruierte Abzugsstange, die in gespanntem Zustand den Schlagbolzen blockierte bis zum Drücken des Abzugs am hinteren Ende etwa 2 mm hervorstand. Wurde Druck auf dieses Ende ausgeübt, konnte das Stangenende in die Waffe hereingedrückt und damit die Freisetzung des Schlagbolzens herbeigeführt werden, selbst bei gesicherter Waffe. Bei etwas ausgeleiertem Mechanismus war dies bereits durch starke Erschütterung wie etwa beim Herunterfallen möglich. Dazu kam, dass die Magazinkapazität mit 6 Patronen unter der der Typ Taisho 4 und 14 Pistolen mit 8 Patronen lag. Versuche zur Verbesserung des Sicherungsmechanismus waren nur teilweise erfolgreich. 

 

 

Ein weiteres großes Problem war, dass sich das Magazin nach Verschuss der letzten Patrone verklemmte. Dies lag daran, dass der Zubringer den Verschluss der Waffe in offener Stellung festhielt. Zum Entfernen des Magazins war ein hoher Kraftaufwand nötig. Durch die geringe Lauflänge wurde darüber hinaus auch noch die eingeschränkte Wirksamkeit der verwendeten Munition weiter verringert.

 

Erst 1937, als die Ausweitung des Konflikts mit China zu Engpässen führten und die Planungen für die Eroberung Südostasiens begannen, wurde auch diese Waffe mit umfangreichen Anleitungen vor allem bei der Panzerwaffe eingeführt, die eine kleinere Pistole benötigte. Wichtigste Vorschrift war, dass die Waffe erst direkt vor dem Einsatz durchgeladen werden durfte und nach dem Einsatz die Patrone aus dem Patronenlager entfernt werden musste. Dies schränkte die Nutzbarkeit ein.

 

  

 

Sobald andere Pistolenmodelle in ausreichender Anzahl vorhanden würden, sollte die Typ 94 weitestgehend eingelagert werden. Insgesamt wurden bis 1944 etwa 71.000 Stück gefertigt mit stark abnehmender Verarbeitungsqualität.

 

 spätes Produktionsmodell

 

Daten:

 

Kaliber:

8 mm

Züge: 6, Rechtsdrall

Länge:

186 mm

Lauflänge:

96 mm

Höhe:

116 mm

Breite:

 

Gewicht:

805 g mit Magazin

Magazinkapazität:

6 Schuss

Geschossdurchmesser:

8,1 mm

Mündungsgeschwindigkeit:

246 m/s

Mündungsenergie:

ca. 305 Joule

Einsatzschussweite: 40 m