japanese experimental automatic rifles

 

Japanische Gewehre

 

experimentelle automatische Gewehre:

 

Schon im Jahre 1908 entwickelte Major NAMBU ein mit den Rückstoßkräften operierendes , automatisch ladendes Gewehr, das im Jahre 1909 der Armeeführung vorgestellt wurde. Wie in anderen Nationen zu der Zeit hielt sich das Interesse in Grenzen. 1931 kaufte man zu Testzwecken ein automatisches Gewehr, dass nach dem amerikanischen Pedersen-System funktionierte.

 

1931 entwickelte zudem die Firma Kayaba einen Selbstlademechanismus für das Typ Meiji 38 Gewehr nach dem Rückstoßladerprinzip. Das System wurde als Sanae Typ halbautomatisches Gewehr patentiert aber von der Armee nicht berücksichtigt.

 

Mit Einführung des Kalibers 7,7 mm für Maschinengewehre im Jahre 1932 machte man sich verstärkt Gedanken über verbesserte Schuss- und Verschlussmechanismen mit dem Ziel, automatische Gewehre einsatzbereit zu machen. Verschiedene Modelle automatischer Waffen wurden getestet

1932 entwickelte man bei Tokyo Gasu Denki (Tokyo Gas and Electric Co.) in Zusammenarbeit mit Tokyo Rikugun Zoheisho (Tokyo Armeearsenal) automatische Versuchswaffen für Infanterie und Kavallerie, mit denen ausgiebige Beschussversuche stattgefunden haben.

 

Aufbauend auf den  Ergebnissen begann man 1934 bei Ogura Rikugun Zoheisho (Ogura Armeearsenal) und Nagoya Rikugun Zoheisho (Nagoya Armeearsenal) sowie Tokyo Rikugun Zoheisho (Tokyo Armeearsenal) mit der Entwicklung automatischer Gewehre, jeweils für Infanterie und in verkürzter Version als Karabiner für die Kavallerie.

 

 

Tokyo Armeearsenal:

 

 

Im Tokyo Armeearsenal beschäftigte man sich mit dem Kaliber 6,5 mm. Als Magazine verwendete man Trommelmagazine mit jeweils 100 Schuss. Die Höchstschussweite betrug 3500 m, die maximale Visierentfernung waren 1100 m. Die Waffe arbeitete als Rückstoßlader und erreichte im Teststadium mit dem Repetiersystem eine wirksame Schussgeschwindigkeit von 30 Schuss je Minute, doppelt so hoch wie die des Typ Meiji 38 Gewehrs. 

 

Als Munition kam die Typ Meiji 38 6,5 mm Patrone zum Einsatz.

 

Daten (Gewehr/Karabiner):

 

Kaliber: 6,5 mm
Länge: 1160 mm/1070 mm
Lauflänge:  
Höhe:  
Breite:  
Gewicht: 4300 g/ ?
maximale Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/s / 740 m/s

Magazinkapazität:

100 Schuss im Trommelmagazin

 

 

 

Ogura Armeearsenal:

 

Im Ogura Armeearsenal beschäftigte man sich ebenfalls mit dem Kaliber 6,5 mm. Als Magazine verwendete man Stangenmagazine mit 50 und 100 Schuss. Die Höchstschussweite betrug 3500 m, die maximale Visierentfernung waren 1100 m. Die Waffe arbeitete als kombinierter Gasdruck- und Rückstoßlader und erreichte im Teststadium mit dem Repetiersystem eine wirksame Schussgeschwindigkeit von ebenfalls 30 Schuss je Minute. 

 

Als Munition kam die Typ Meiji 38 6,5 mm Patrone zum Einsatz.

 

Daten (Gewehr/Karabiner):

 

Kaliber: 6,5 mm
Länge: 1160 mm/1060 mm
Lauflänge:  
Höhe:  
Breite:  
Gewicht: 4300 g/ ?
maximale Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/s / 740 m/s

Magazinkapazität:

50 oder100 Schuss im Stangenmagazin

 

 

 

Nagoya Armeearsenal:

 

Im Nagoya Armeearsenal beschäftigte man sich mit dem neuen Kaliber 7,7 mm. Als Magazine verwendete man Stangenmagazine mit 100 Schuss. Die Höchstschussweite betrug 2500 m, die maximale Visierentfernung waren 1000 m. Die Waffe arbeitete als Gasdrucklader und erreichte im Teststadium mit dem Repetiersystem eine wirksame Schussgeschwindigkeit von 50 Schuss je Minute. 

 

Als Munition kam die Typ 92 7,7 mm Patrone zum Einsatz.

 

Daten (Gewehr/Karabiner):

 

Kaliber: 6,5 mm
Länge: 1160 mm/1060 mm
Lauflänge:  
Höhe:  
Breite:  
Gewicht: 4300 g/ ?
maximale Mündungsgeschwindigkeit: 750 m/s / 740 m/s

Magazinkapazität:

100 Schuss im Stangenmagazin

 

 

 

Die Versuche waren zwar kein vollständiger Erfolg, mit ein wenig weiterem Aufwand hätte man aber sicherlich ein entsprechendes Gewehr einsatzbereit machen können. Nachdem aber 1935 die konservativen Militärs praktisch die Kontrolle über die Forschung und Entwicklung übernommen hatten, wurde das Projekt eingestampft. Zum einen war man mit den Typ Meiji 38 Arisaka Gewehren zufrieden (man hatte ja gute Erfahrungen damit gemacht), zum anderen war man ja dabei, das 7,7 mm Kaliber zu verbessern. Darüber hinaus sah man keine gute Idee darin, den Soldaten ein Gewehr zu geben, mit dem sie Unmengen an Munition verschwenden würden. Darin war man mit den meisten Militärs weltweit einig. Spätere Vergleiche von Gewehren mit dem M1 Garand bewiesen, dass dies jedoch so nicht zutrifft. So wurde die Chance vertan, als eine der ersten Armeen weltweit ein automatisches Gewehr einzuführen.