Japanische Armee-Spezialschiffe
Fliegerabwehrschiffe
Sakura Maru
Das Schwesterschiff Sakita Maru als ziviles Handelsschiff
Die Sakura Maru war ein Schiff aus einer Klasse von 7 baugleichen Passagier-Transportern. Sie wurde am 05.08.1939 in der Mitsubishi-Werft in Yokohama als Frachter mit Passagierkapazität und einem Gewicht von 9246 t (Ladekapazität 6481 t) auf Kiel gelegt. Auftraggeber war die Reederei Nippon Yusen Kaiha. Der Stapellauf erfolgte am 13.12.1940, die Fertigstellung am 30.03.1940 mit zwei Schweröl-Dieselmotoren. Der Einsatz erfolgte zunächst auf einer Weltumkreisungsroute mit Halts in Amerika, Afrika und Asien. Dabei wurden vor allem Seide, Zucker, Mangan, Palmöl, Baumwolle und Stahlprodukte transportiert.
Im Januar 1941 erfolgte die erste Requirierung des Schiffs durch die Armee als Nachschubtransporter in Richtung China, die bis 05.06.1941 andauerte. Danach ging das Schiff zunächst wieder an die Reederei zurück. Am 12.07.1941 erfolgte die erneute Requirierung durch die Armee mit nachfolgendem Umbau zu einem Fliegerabwehrschiff. Aufgrund des geringen Platzes auf den Aufbauten wurden die sechs Typ 88 7,5 cm Flaks auf dreifachen Emporen an Bug und Heck montiert. Die weitere Bewaffnung bestand aus acht Typ 98 20 mm Maschinenkanonen. Ab Anfang Oktober erfolgten zunächst Fahrten von Moji aus nach China. Im November erfolgte die Verlegung entlang der chinesischen Küste zur Insel Hainan.
Vom Hafen Samah aus ging es von dort Anfang Dezember 1941 im Konvoi in Richtung Siam (Thailand). An Bord waren das 56. Infanterieregiment und weitere Teile der 5. Infanteriedivision, die für die Landung bei Kota Bahru im Nordosten von Malaya (Malaysia) vorgesehen waren. Gegen 23:45 Uhr am 07.12.1941 begann dort dann der Pazifikkrieg (aufgrund der Zeitverschiebung war dies etwa 10 Minuten vor dem Beginn des Angriffs auf Pearl Habour). Während des folgenden Landegefechts erlitt das Schiff leichte Schäden durch australische Bomber, die die Schiffe angriffen. Nach Abschluss der Landeoperation erfolgte die Entladung und der Rückmarsch nach Osaka, wo die Schäden repariert wurden.
Am 03.01.1942 verlegte die Sakura Maru nach Ujina, von wo aus es nach Formosa (Taiwan) ging. Dort wurden Teile des Hauptquartiers der 16. Armee und Ausrüstung (insbesondere Funkgeräte und Codebücher der Kommunikationsabteilung) für die vorgesehene Landung bei Merak auf Java eingeladen. Der entsprechende Konvoi verlies am 18.02.1942 Takao in Richtung der geplanten Landezonen. Am Abend 28.02.1942 kam es während der Entladephase in der Bantam-Bucht in der Sunda-Straße zu einer Begegnung des Geleitschutzes mit den Kreuzern USS Houston und HMAS Perth. Gegen 23:27 Uhr feuerte der Kreuzer Mogami eine Salve von sechs Typ 93 61 cm Torpedos in Richtung der USS Houston. Die Torpedos verfehlten das Ziel. Aufgrund ihrer hohen Reichweite erreichten sie vermutlich(*) jedoch gegen 23:35 Uhr die Landeflotte und trafen neben vier anderen, ankernden Schiffen auch die Sakura Maru, die in flachem Wasser sank. Die Ladung konnte nicht mehr geborgen werden, was sich für die kommenden Operationen als deutlicher Nachteil herausstellte. Das Schiff musste als Komplettverlust abgeschrieben werden.
(*) Anmerkung: Es gibt weder Hinweise auf die Anwesenheit alliierter Schnellboote oder anderer Marineeinheiten in der Bantam-Bucht noch hatten alliierte Torpedos die nötige Reichweite, um aus dem Gebiet des Seegefechts die Landezone zu erreichen. Insofern ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von Eigenbeschuss auszugehen. Nach dem japanischen Gefechtsbericht ist die Salve der Mogami die wahrscheinlichste Quelle der Torpedos. Auch die Einschlagzeit passt mit der voraussichtlichen Torpedolaufzeit überein.
Daten:
Armee-Kennziffer: | 844 |
Funkrufzeichen: | JWWN |
Hersteller Rumpf: |
Mitsubishi Schiffsbau, Yokohama |
Hersteller Aufbauten: |
Mitsubishi Schiffsbau, Yokohama |
Besatzung: | n. b. |
Länge Kiel: |
n. b. |
Länge an der Wasserlinie: |
n. b. |
Länge über alles: | 146,2 m |
Breite an der Wasserlinie: |
19 m |
maximale Breite: |
n. b. |
Tiefgang maximal: |
9,8 m |
Verdrängung Standard: |
9246 t |
Verdrängung Normal: |
n. b. |
Anzahl der Kessel: |
0 |
Anzahl der Turbinen: |
0 |
Anzahl der Dieselmotoren | 2 |
Leistung | 2 X 8300 PS |
Anzahl der Schrauben: |
2 |
Anzahl der Ruder: |
2 |
Höchstgeschwindigkeit: |
19,5 kn |
maximale Einsatzgeschwindigkeit: |
16 kn |
Stabilisierung: | n. b. |
Treibstoffzuladung: |
n. b. |
Reichweite: |
n. b. |
Panzerung: |
keine |
Zahl der Hauptdecks: |
n. b. |
Zahl der Unterdeckssektionen: |
n.b. |
Torpedoschutz: |
kein |
Zahl der Beiboote: | 2 |
optische Richthilfen: | keine |
Funkmessgeräte: | keine |
Bewaffnung: |
6 X Typ 88 75 mm Kanone, 8 X Typ 98 20 mm Maschinenkanone |