Bomber der Armeeluftwaffe
Armee Typ I schwerer Bomber (Fiat BR.20)
陸軍イ号重爆撃機
Rikugun Yi gata jū bakugekiki
Aus Italien importierter Bomber der Firma Fiat als Ersatz für den veralteten Armee Typ 93 schweren Bombers bis zum Erreichen der Frontreife des Armee Typ 97 schweren Bombers. Es handelte sich um einen Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit Einziehfahrwerk, zwei 18-Zylinder-Sternmotoren und doppeltem Heckleitwerk.
Zu beginn des Zweiten chinesisch-japanischen Krieges im Sommer 1937 gab es in der Armeeluftwaffe nur den veralteten Typ 93 schweren Bomber für strategische Einsätze. Der der Nachfolger war zu der Zeit noch in der Erprobungsphase. Daher wurde beschlossen, 100 Maschinen des Typs BR.20 von Fiat samt Ersatzteilen, Waffen und Munition inklusive der zu verwendenden Bomben zu einem Gesamtpreis von 60 Millionen Yen in Italien zu erwerben. Die Lieferung erfolgte ab Januar 1938 auf dem Seeweg nach Dalian in der Mandschurei. Sie wurde von Instrukteuren der italienischen Armee und Fiat begleitet. Allerdings kamen nur 85 der Flugzeuge in der Mandschurei an. Sie wurden aufgrund der fortschrittlichen Konstruktion und der teilweise stark unterschiedlichen Technologieansätze zudem intensiv von Armee, Marine und den größeren Flugzeugbauern untersucht.
Das Flugzeug war für die damalige Zeit hochmodern. Neben der Ganzmetallbauweise waren auch das größtenteils einziehbare Fahrwerk, die Aerodynamik, die optischen und elektronischene Bauelemente sowie die für japanische Verhältnisse starke Abwehrbewaffnung von besonderem Interesse. Aufgrund des extrem hohen Bedarfs kamen die Maschinen direkt zu Fronteinheiten, ohne dass Anpassungen an die japanischen Standards vorgenommen wurden. Zudem waren sie ja nur als Notlösung zeitlich begrenzt als Einsatzmaschinen vorgesehen. Entsprechend waren auch die Besatzungen nur kurz umgeschult worden. Dies führte in der Folge durch Bedienungsfehler zu größeren Verlusten insbesondere bei Starts und Landungen.
Ein weiteres großes Problem war zudem, dass die Munition und die Ersatzteile ab Sommer 1938 bereit teilweise knapp wurden. Dies führte in der Folge zum Einbau japanischer Maschinenwaffen in einigen der Flugzeuge. Zudem waren die Bombenaufhängungen und -schächte auf italienische Standards ausgerichtet. Mit kleineren Umbauten konnten zwar auch japanische Bomben verwendet werden. Aufgrund der unterschiedlichen Ausmaße verringerte sich dadurch jedoch die mögliche Zuladung, was die Effizienz deutlich einschränkte.
Militärisch hat sich die BA.20 in China als schneller, schwerer Bomber jedoch trotz der Probleme bewährt. Die bestehende Lücke in der japanischen Aufstellung konnte er aufgrund der geringen Stückzahlen aber nur teilweise schließen. Nachdem die ersten Verbände mit den neuen Armee Typ 97 schweren Bombern ab Mitte 1938 einsatzbereit waren, ersetzten sie schnell die mit dem Typ I schweren Bomber ausgestatteten Einheiten an der Front.
Typ I schwerer Bomber über China
Insgesamt ergaben sich aus dem Einsatzes der Typ I schweren Bomber einige wertvolle Erkenntnisse. Zum einen wurde den Verantwortlichen bewußt, dass der Einsatz komplexerer, ausländischer Waffensysteme längere und intensivere Vorbereitung benötigt. Außem war dies mit einem höheren, logistischer Aufwand als beim Einsatz inländischer Modelle verbunden. Zudem erkannte man, dass es bei der Defensivbewaffnung zwischen dem Typ 89 7,7 mm Maschinengewehr und der Typ 94 20 mm Maschinenkanone eine Bewaffnungslücke gab. In der Folge wurden viele der technischen Details des italienischen 12,7 mm Maschinengewehrs bei der Entwicklung des Typ 1 12,7 mm Maschinengewehrs Ho-103 verwendet.
Daten:
Entwicklungsfirma: |
Fiat Aviazione |
Besatzung: | Pilot, Kopilot, Bombenschütze/Bordschütze, 2 Bordschützen |
Länge: |
16,68 m |
Spannweite: |
21,56 m |
Höhe |
4,75 m |
Flügelfläche: |
74 m² |
Leergewicht: |
6500 kg |
Normalgewicht: |
n. b. |
Maximalgewicht: |
10.100 kg |
Motor: |
2 X Fiat A.80 R.C. 41 luftgekühlter 18-Zylinder Doppelreihen-Sternmotor |
Motorleistung normal: | 2 X 1000 PS |
Motorleistung maximal: |
n. b. |
Propeller: |
Dreiblatt, Metall |
Höchstgeschwindigkeit: |
440 km/h |
Steigrate: | n. b. |
Reisegeschwindigkeit: |
380 km/h |
Reichweite: |
2750 km |
Flügeldruck: |
n. b. |
Leistungsgewicht: |
n. b. |
Panzerung: |
keine |
Funkmessgeräte: | keine |
Bewaffnung: |
3 X 12,7 mm Breda SAFAT Maschinengewehr |
Hersteller: |
Fiat Aviazione |