Aufklärer der Armeeluftwaffe
Armee Typ 3 Verbindungsflugzeug Kokusai Ki-76:
Prototyp
Ein Projekt der Firma Nippon Kokusai aufgrund einer Anfrage der Armee aus 1940 zur Entwicklung eines leichten Flugzeugs als Artilleriebeobachter und Verbindungsflugzeug. Es handelte sich um einen Hochdecker mit geschlossenen Kanzeln, einem 9-zylinder Sternmotor und festem Fahrwerk.
Die frühen Erfolge der deutschen Wehmacht zeigten auch den Wert eines leichten Flugzeugs wie des Fieseler Fi 156 Storch als Artilleriebeobachter und Kurzstrecken-Verbindungsflugzeugs mit sehr kurzer Start- und Landebahn. Daher entschloss sich die Armee, ein ähnliches Flugzeug zu beschaffen. Nippon Kokusai als Hersteller von Leicht- und Segelflugzeugen hatte die entsprechenden Vorkenntnisse. Daher wurde bei dieser Firma angefragt, ob sie ein solchen Flugzeug konstruieren wollen. Dort begann man umgehend mit den Arbeiten.
Da die Storch nahezu ideal für den gewünschten Zweck war, wurde das Flugzeug sehr ähnlich geplant. Trotzdem gibt es einige Unterschiede. So war die Fahrwerksfederung unterschiedlich (vertikale Blattfedern statt Spiralfedern). Weiterhin wurde ein anderes Flügelklappensystem mit stärkerem Auftrieb, ein stärkerer Motor und andere Höhenruder mit besserer Steuerwirkung verwendet. Ein Prototyp wurde im Mai 1941 fertig. Dabei erwies sich die Maschine als leicht instabil bei sehr geringer Geschwindigkeit, konnte dafür aber im allgemeinen auch von unerfahrenen Piloten geflogen werden. Im Juli 1941 gelangte ein Storch nach Japan und wurde intensiv gegen den Ki-76 Prototypen getestet. Dabei erwies sich die Ki-76 in den meisten Bereichen als gleichwertig bis überlegen. Lediglich die Landestrecke war etwas länger. Somit fiel die Entscheidung zur Beschaffung des japanischen Modells. Bis November 1942 wurden alle Tests abgeschlossen. Die offizielle Einführung erfolgte Anfang 1943
Von Anfang 1943 bis Ende 1944 wurde eine unbekannte Anzahl dieser Maschinen. Alliierte Codebezeichnung war "Stella".
Ki-76 mit maximal ausgefahrenen Flügelklappen
Der Einsatz erfolgte vor allem als Artilleriebeobachter, wobei sich das Flugzeug sehr bewährte. Im Herbst 1943 entschied die Armee, die Ki-76 auch von ihrem Landungsschiff Akitsu Maru mit seinem 121 m Landungsdeck aus als Uboot-Abwehrflugzeug zum Konvoi-Geleitschutz zu verwenden. Dazu wurden ein Fanghaken sowie Halterungen für zwei 60 kg Wasserbomben unter den Flügelwurzeln eingebaut. Da es keinerlei elektronischen oder sonstigen Aufklärungshilfen gab, waren die langsamen Flugzeuge dafür eigentlich ungeeignet. Da jedoch ein dringender Bedarf bestand, wurde diese Behelfslösung bis Kriegsende eingesetzt.
Daten:
Entwicklungsfirma: |
Nippon Kokusai |
Besatzung: | Pilot, Beobachter/Bordschütze |
Länge: |
9,56 m |
Spannweite: |
15,0 m |
Höhe |
2,9 m |
Flügelfläche: |
29,4 m² |
Leergewicht: |
1110 kg |
Normalgewicht: |
1530 kg |
Maximalgewicht: |
1620 kg |
Motor: |
Hitachi Ha-42 luftgekühlter 9-zylinder Sternmotor |
Motorleistung normal: | 280 PS |
Motorleistung maximal: |
310 PS |
Propeller: |
Zweiblatt, Holz |
Höchstgeschwindigkeit: |
178 km/h |
Steigrate: | n. b. |
Reisegeschwindigkeit: |
n. b. |
Reichweite: |
750 km |
Flügeldruck: |
52,0 kg/m² |
Leistungsgewicht: |
4,9 kg/PS |
Panzerung: |
keine |
Funkmessgeräte: | keine |
Bewaffnung: |
1 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel 2 X 60 kg Wasserbombe |
Hersteller: |
Nippon Kokusai |