Aufklärer der Armeeluftwaffe
Armee experimenteller Fernaufklärer Tachikawa Ki-70:
陸軍試製司令部偵察機 キ-70
Rikugun shisei sireibu teisatsu hikoki Ki-70
Modell
Ein Projekt der Firma Tachikawa Flugzeugbau zur Entwicklung eines Nachfolgers für den Armee Typ 100 Fernaufklärer. Es handelte sich um einen Tiefdecker mit zwei Kabinen, zwei 18-zylinder Sternmotoren und Einziehfahrwerk.
Anfang 1939 war ein erfolgreiches Ende der Entwicklung des Typ 100 Fernaufklärers noch nicht absehbar. Trotzdem plante die Armeeluftwaffe bereits für einen Nachfolger mit der Projektbezeichnung Ki-70 eine höhere Geschwindigkeit und größere Reichweite. Im März 1939 schlug Tachikawa Flugzeugbau dafür eine zweimotorige Maschine mit je einer Kabine vorn für Pilot und Beobachter/Bugschütze sowie im Rumpf hinter den Flügeln für Funker/Heckschütze. Als Bewaffnung war ein 7,7 mm MG vorn und ein 12,7 mm MG hinten geplant. Für einen besseren Schusswinkel nach hinten sowie verbesserte Steuerbarkeit waren zwei Seitenleitwerke an den Außenseiten des Höhenleitwerks vorgesehen, die genau hinter den Motoren platziert waren. Das Cockpit war direkt auf Höhe der Flügelvorderkante. Der Bug bestand aus einer Plexiglas für eine gute Sicht des Beobachters. Als Antriebwaren zwei Mitsubishi Ha-104M Sternmotoren vorgesehen für eine berechnete Höchstgeschwindigkeit von 647 km/h auf 5400 m. Der Vorschlag wurde von der Armeeluftwaffe akzeptiert.
Ki-70 Prototyp
Aufgrund der geringen Priorität dauerte die Fertigung zweier Prototypen bis Februar 1943. Die ersten Testergebnisse waren ernüchternd. Das geplante Gewicht war deutlich überschritten worden. Daher war der Flügeldruck derart hoch, dass die Maschinen bei Start und Landung kaum zu kontrollieren waren. Auch die Handhabung im Flug sowie die Manövrierfähigkeit waren nicht zufriedenstellend. Zudem wurde nur eine Höchstgeschwindigkeit von 580 km/h erreicht, was deutlich unter der des zur gleichen Zeit in der Testphase befindlichen Typ 100 Fernaufklärers Modell III lag. Daher wurde Mitte 1943 ein dritter Prototyp mit Mitsubishi Ha-211-I Ru Sternmotoren mit Turbolader gebaut. Aber auch dessen Leistungen blieben hinter den Erwartungen zurück. Zudem war der Turbolader nur mit großen Problemen funktionsfähig zu halten.
Daher wurde das Projekt Ende 1943 durch die Armeeluftwaffe beendet.
Daten:
Entwicklungsfirma: |
Tachikawa Flugzeugbau |
Besatzung: | Pilot, Beobachter, Funker |
Länge: |
14,5 m |
Spannweite: |
17,8 m |
Höhe |
3,46 m |
Flügelfläche: |
43,0 m² |
Leergewicht: |
5895 kg |
Normalgewicht: |
9855 kg |
Maximalgewicht: |
10700 kg |
Motor: |
2 X Mitsubishi Ha-104M luftgekühlter 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotor später 2 X Mitsubishi Ha-211-I Ru luftgekühlter 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotor mit Turbolader |
Motorleistung normal: | 2 X 1810 PS / 2 X 2070 PS |
Motorleistung maximal: |
2 X 1900 PS / 2 X 2200 PS |
Propeller: |
Vierblatt, Metall |
Höchstgeschwindigkeit: |
580 km/h / n. b. |
Steigrate: | 5 Min. auf 5000 m / n. b. |
Reisegeschwindigkeit: |
490 km/h auf 5400 m |
Reichweite: |
2480 km |
Flügeldruck: |
229,2 kg/m²/ n. b. |
Leistungsgewicht: |
2,6 kg/PS / n. b. |
Panzerung: |
keine |
Funkmessgeräte: | keine |
Bewaffnung: |
|
Hersteller: |
Tachikawa Flugzeugbau |