Typ Meiji 38 (= 1905) 75 mm Feldgeschütz:

sanjuhachi nenshiki 7 cm Yahō 

 

 

Diese Waffe basiert auf einer 75 mm Krupp-Kanone. Die ersten Geschütze wurde im November 1904 von der Firma Krupp erworben, die die Waffen Anfang 1905 auslieferte. Ab 1908 erfolgte die Produktion im Osaka Armeearsenal. Dort erfolgte während des Ersten Weltkrieges eine umfassende Modernisierung und die Anpassung an japanische Bedürfnisse. Ziel war es, den Schusswinkel zu erhöhen, die Rückstoßbremse auf neusten Stand zu bringen und die Schussweite durch Rohrverlängerung zu erhöhen. Es wurden drei unterschiedliche Rohrlängen getestet. Das bisherige Rohr erwies sich jedoch in Kombination mit dem neuen System zur Rohrerhöhung als das günstigste bezüglich Haltbarkeit und Wirkung.

 

  

 

Wegen der größeren maximalen Rohrerhöhung musste die Kastenlafette so umkonstruiert werden, dass das Rohr bei maximalem Rücklauf von 1239,5 mm die Lafette nicht berührte. Dazu wurde die Lafette verbreitert und in der Mitte ausgeschnitten. Die Rückstoßbremse wurde überarbeitet und arbeitete nun federhydraulisch. Das Gehäuse des Rückstoßmechanismus reichte nun bis zur Rohrmündung, zusätzliche Federausgleicher waren unter dem Rohr an der Lafette montiert. Die entstehende Kanone wurde als Typ 38 verbessert bis in die dreißiger Jahre gefertigt. Bis 1945 war diese Waffe die Standartkanone der japanischen Feldartillerie, obwohl sie eigentlich veraltet war und Bestrebungen vorhanden waren, auch die Feldartillerie auf das Kaliber 105 mm umzurüsten. 

 

 

Typ Meiji 38 verbessert im Vergleich mit der ursprünglichen Typ Meiji 38 Kanone

 

Mit Holzspeichenrädern und Stahllaufflächen ausgestattet war sie nur für den Pferdezug geeignet. Dazu waren sechs Tiere nötig, die die Kanone mit dem dazu gehörenden Protzwagen bewegten. Der Protzwagen wurde in der Stellung oft neben der Waffe platziert, um einen zusätzlichen geschützten Bereich für die Bedienmannschaft und die Munition zu erhalten. 

 

 

Im Pferdezug war auf guten Straßen eine Tagesleistung von 40 km möglich. Das Instellunggehen dauerte etwa 2 Minuten. Ein gewölbter Panzerschild schützte die Bedienung beim Einsatz in Frontnähe. Die geringe Feuerhöhe war sehr nützlich im direkten Richten und der niedrige Schwerpunkt führte zu ausgezeichneten Schussleistungen. Insgesamt wurden etwa 2000 Geschütze Typ 38 und 400 Geschütze Typ 38 verbessert gebaut.

 

    

 

Der Richtkanonier saß links des Rohres. Eine verschließbare Öffnung im Panzerschild diente als Ausblicköffnung für die Zieloptik. Der Richtschütze richtete die Kanone mittels zweier Handräder rechts an der Waffe. Zur Bedienung gehörten ferner der Geschützführer sowie vier Munitionskanoniere. Durch den limitierten Seitenrichtbereich war die Waffe nicht unbedingt zur Panzerabwehr im direkten Richten geeignet.

 

 

Die Typ 38 Geschütze verwendeten bereits ab Mitte der zwanziger Jahre patronierte Munition.

 

Daten (Typ 38/Typ 38 verbessert):

 

Kaliber: 75 mm
Länge: 4395 mm/5181 mm
Breite: 1575 mm/1575 mm
Höhe: 1575 mm/ 1475 mm
Rohrlänge: 2325 mm
Kaliberlänge:  31
Anzahl der Züge:  
Rücklauflänge: bis 1200 mm/1000 mm
Gewicht: 947 kg/1135 kg
Seitenrichtbereich: - 3,5° bis + 3,5°
Höhenrichtbereich:  - 8° bis + 16°/-8° bis + 43°
Anzahl der Ladungen: 1
Schussfrequenz:

bis 15 Schuss/Minute

120 Schuss/Stunde bei Dauerbeschuss

Granatgewicht: 6,6 kg, nach Munitionsvereinheitlichung 6,56 kg
Munitionsarten:

Typ 10 Sprenggranaten

Typ 87 Sprenggranaten
Typ 90 Sprenggranaten
Typ 94 Sprenggranaten
Typ 90 Betongranaten
Typ 95 Minengranaten
Typ 38 Schrapnellgranaten
Typ 90 Schrapnellgranaten
Typ 90 Brandgranaten
Typ 90 Leuchtgranaten
Typ 90 Nebelgranaten

Typ 95 Panzergranaten

Reichweite: 8350 m/10700 m
Zündung: Perkussionszünder
Durchschlagsleistung: siehe Typ 41 Gebirgsgeschütz

 

 

 

    

ursprüngliche Version

 

  

 

verbesserte Version