Frühe Zugmaschinen:
Bereits während des Ersten Weltkrieges hat sich die japanische Armee mit der Frage der Mechanisierung beschäftigt. So war vor allem die schwere Feldartillerie in der Zwickmühle zwischen Waffengewicht und Waffenwirkung. Die Doktrin verlangte hoch bewegliche Geschütze, die schnell ihre Stellung wechseln konnten. Die Geschütze sollten dazu noch eine ausreichende Wirkung im Ziel bei akzeptabeler Reichweite besitzen. Daher mussten die Geschütze ein größeres Kaliber und zumindest teilweise längere Rohre aufweisen. Dies führte natürlich dazu, dass die Lafetten entsprechend schwerer wurden. Bei der sich abzeichnenden Entwicklung hin zu noch größeren und schwereren Waffen war von vornherein klar, dass mittelfristig die Geschützgewichte so groß und schwer werden würden, dass ein Pferdezug in zusammengesetztem Zustand nicht mehr möglich sein wird. Das zerlegen in zwei Lasten konnte nur Übergangslösung sein, da es das Instellunggehen erschwerte und natürlich mehr Zeit in Anspruch nahm.
So wurde schnell klar, dass eine Motorisierung auf Dauer die einzig gangbare Lösung ist. Während des Ersten Weltkrieges hat die Entwicklung von Rad- und Kettenfahrzeugen ein rasantes Tempo erreicht, so dass 1918 bereits mehrere gefechtstaugliche LKW und vor allem Kettenfahrzeuge zu Testzwecken erworben werden konnten. Da die Geländegängigkeit der LKW sehr beschränkt war, beschäftigte man sich zu Beginn der zwanziger Jahre nur noch mit Kettenfahrzeugen. So wurden in den USA mehrere Holt Kettentraktoren erworben und intensiv getestet.
Dabei erwiesen sich diese Fahrzeuge als durchaus geeignet, schwerere Lasten durch schweres Gelände zu ziehen. Der Wartungsaufwand war jedoch sehr hoch und ließ einen Fronteinsatz noch nicht zu.
Mitte der zwanziger Jahre wurden dann die neueren Zugmaschinen von Holt, Fordson und Clarton getestet.
Clarton-Zugmaschine
Fordson Zugmaschine
Diese Tests ergaben, dass die technischen Probleme im Bereich Zuverlässigkeit weitestgehend gelöst waren. Daraufhin wurde beschlossen, ein entsprechendes Entwicklungsprogramm zu beginnen mit dem Ziel, in der ersten Hälfte der dreißiger Jahre die schwere Artillerie und die schwere Feldartillerie zu mechanisieren. Die erste Erprobung sollte im Rahmen der 1. Unabhängigen Gemischten Brigade erfolgen, die Ende der zwanziger Jahre gebildet wurde, um das Konzept der mobilen gemischten Einsatzverbände zu testen.
Durch die enge militärische Zusammenarbeit mit Frankreich wurden auch die französischen Versuche mit Räderraupenfahrzeugen durch die Firma St. Chamond mit Interesse beobachtet. Da man sich von diesem System eine Kombination von Geländegängigkeit und hoher Geschwindigkeit auf befestigten Wegen versprach, wurde mindestens eine Räderraupenzugmaschine erworben und getestet. Das Konzept erwies sich als technisch kompliziert und damit anfällig für Störungen. Daher wurde nur eine weiteren Beobachtung dieses Systems beschlossen.
Es wurde auch das Konzept der großrädrigen Zugmaschinen der italienischen Firma Pavesi getestet, jedoch blieb die Geländegängigkeit hinter der der Vollkettenzugmaschinen zurück
Anfang der dreißiger Jahre wurden dann die ersten japanischen Vollkettenzugmaschinen in Serienfertigung gegeben.