Typ 97 7,7 mm Panzer-MG:

japanisch: 九七式車載重機関銃

Kunana shiki shasai kikanju

 

 

 

 

Bereits kurz nach Einführung des Typ 91 6,5 mm Panzer-Maschinengewehrs machten sich die gleichen Probleme mit der Munition wie beim Typ Taisho 11 Maschinengewehr bemerkbar. Auch hier musste die Munition stark geölt werden, um die Ladehemmungen auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.  Daher wurde im Juli 1931 mit der Entwicklung einer Waffe basierend auf dem zuverlässigerem Typ Taisho 3 6,5 mm Schweren Maschinengewehr begonnen. Nach ersten Tests des Prototyps Anfang 1934 ergaben sich Änderungswünsche, die bis August 1934 in einem zweiten Prototyp umgesetzt wurden. Die Armee hatte jedoch nach Einführung des Kalibers 7,7 mm mit dem Typ 92 Schweren Maschinengewehr kein Interesse mehr an einer Waffe im deutlich schwächeren Kaliber 6,5 mm. Nach mehreren Versuchen mit verschiedenen vorhandenen Waffen wurde 1936 entschieden, eine Waffe basierend auf dem Mechanismus des Typ 96 6,5 mm leichten Maschinengewehres im Kaliber Typ 92 7,7 mm zu entwickeln. Im Juli 1937 wurde ein erster Prototyp fertig. Dieser hatte jedoch Probleme, die Typ 92 Patrone zu verfeuern.  Daher wurden bis November 1937 entsprechende Änderungen vorgenommen. Diese waren erfolgreich, so dass die Waffe im Februar 1938 als "Typ 97 7,7 mm Panzer-Maschinengewehr" eingeführt wurde.

 

Typ 97 MG in der Standard-MG-Halterung

 

Das MG war ein einfacher Gasdrucklader mit Gasabzweigung unter dem Rohr. Die Munition wurde durch ein Stangenmagazin von oben zugeführt. Als Anpassung an die Nutzung in einem Fahrzeug war die Magazinkapazität auf 20 Patronen gesenkt worden. Zudem wurde ein einfacher Pistolengriff und eine kurze Schulterstütze verwendet. Als Optik wurde wieder das 1,5 X 30° Zielfernrohr des Vorgängers verwendet. Zum besseren Schutz des Rohres außerhalb des Fahrzeugs wurde eine klappbare Panzerung entwickelt. Wie das Typ 91 Panzer-MG war auch diese Waffe leicht zu demontieren für den Einsatz außerhalb des Fahrzeuges. Zur Ausrüstung im Fahrzeug gehörten zudem ein Ersatzlauf, eine Werkzeugkiste für Reinigung und Reparaturen, ein Zweibein, ein Magazinfüller und ein Hülsenfangsack. Die Kampfbeladung bestand in der Regel aus 20 Magazinen je MG und mehreren Munitionskisten.

 

Wegen der geringen Schussfrequenz aufgrund der Stangenmagazine wurden die Bediener auf kurze, gezielte Feuerstöße trainiert. Die Magazine mussten von der Besatzung nachgeladen und einsatzbereit gemacht werden. Oft wurde das Nachladen von oben bemängelt, da es vergleichsweise lange dauerte. Dies wurde jedoch als akzeptabel eingestuft und nicht geändert.

 

Typ 97 Panzer MG mit Zweibein im infanteristischen Einsatz

 

Das Typ 97 Panzer-MG verdrängte seinen Vorgänger innerhalb kurzer Zeit aus der Panzertruppe, da eine umfangreiche Massenproduktion eingerichtet wurde. Bis Kriegsende wurden insgesamt etwa 18000 Waffen im oder unter Aufsicht des Nagoya Armee-Arsenal(s) gefertigt. Neben der Typ 92 7,7 mm Patrone konnte ohne große Umrüstung auch die Typ 99 7,7 mm Patrone verschossen werden.

 

 

Daten:

 

Kaliber: 7,7X56 mm
Länge: 1145 mm
Rohrlänge:  712 mm
Züge: 4
Gewicht: 12,5 kg mit Panzermantel
Schussweite: 3420 m
Gebrauchsentfernung maximal:  540 m
Feuergeschwindigkeit theoretisch: 500 Schuss/min
Feuergeschwindigkeit praktisch: 80 - 120 Schuss/min
Drallrichtung: rechts
Mündungsgeschwindigkeit: 735 m/s
Munitionszuführung: Stangenmagazin mit 20 Schuss

 

Einsatz in Hängelafette zur Luftabwehr