Typ 97 57 mm Panzerkanone:

japanisch: 九七式五七戦車砲

Kunana shiki 57 mm senshahō

 

 

Für den Einsatz im neuen Typ 97 mittleren Panzer war eine leistungsgesteigerte 57 mm Panzerkanone vorgesehen. Funktions- und Bedienungsweise sollten weiterhin der Typ 90 Kanone entsprechen. Gefordert wurde bei gleicher Munition eine Erhöhung der Mündungsgeschwindigkeit auf 420 m/s zur Verringerung der Flugzeit bei zugleich flacherer Schussbahn für den Kampf gegen befestigte Stellungen und Panzer. Die Entwicklung begann im September 1936 im Osaka Armee-Arsenal. Die Rohrlänge wurde um 200 mm angehoben und eine Anpassung der Rückstoßbremse vorgenommen. Die offizielle Einführung erfolgte im August 1937.

 

 

 

 

Das Rohr wog 74,9 kg und hatte 20 Züge mit Rechtsdrall (1 Umdrehung auf 821,5 mm). Jeder Zug war 2,5 mm breit und 0,5 mm tief. Die Rohrlänge betrug 955 mm, mit Verschluss 1057 mm, bei einer Gesamtlänge der Waffe von 1335 mm. Das Gesamtgewicht ohne Hydrauliköl betrug 160 kg. Der maximale Rohrrücklauf lag bei 250 mm.

 

 

 

 

 

Neben 2,33 kg schweren Sprenggranaten mit einem Splitter-Wirkungskreis von 15 m konnten Panzersprenggranaten mit einer Durchschlagsleistung von 23 mm Panzerstahl auf 500 m bei 90° Aufschlagswinkel gegen gepanzerte oder verbunkerte Ziele verschossen werden. Die Mündungsgeschwindigkeit lag bei 420 m/s, wodurch die Waffe weiterhin eher ungeeignet für den Kampf gegen Feindpanzer war. Die maximale Schussweite betrug 6000 m, die maximale Visierreichweite 2000 m.

 

Visierbild

 

Während des chinesisch-japanischen Krieges ab 1937 wurde diese Kanone mit sehr großem Erfolg in China eingesetzt. Jedoch zeigte sich im Rahmen des Nomonhan-Konflikts im Sommer 1939, dass die panzerbrechende Wirkung gegenüber den russischen BT- und T-26 Panzern nur auf kurze Entfernung ausreichend war, wobei vor allem auch die teilweise geschossabweisende Gestaltung der BT-Panzer ein Problem darstellte. Trotzdem konnte die Typ 97 Kanone bis Kriegsende sehr wirkungsvoll gegen weiche Ziele und Feldbefestigungen eingesetzt werden. Insbesondere in Malaya trug die Waffe zu den hervorragenden Ergebnissen bei.

 

1941 wurde eine neue Panzersprenggranate eingeführt, die eine stärkere Panzerkappe auf Kosten der Sprengladung hatte und so die Durchschlagsleistung steigern konnte. 1944 wurde eine nur 1,81 kg schwere Sprenggranate für indirektes Schießen auf bis zu 8000 m eingeführt. Damit wurde dem verstärkten defensiven Einsatz zur Infanterieunterstützung Rechnung getragen.

 

Insgesamt wurden im Osaka Armee-Arsenal über 1220 dieser Kanonen gefertigt.

 

Daten:

 

Kaliber: 57 mm
Rohrlänge: 1057 mm
Kaliberlänge:  18,4
Seitenrichtbereich: - 10° bis + 10°
Höhenrichtbereich: - 15° bis + 20°
Vo Sprenggranate: 420 m/sec
Züge: 20
Drallrichtung: rechts
Durchschlagsleistung Panzersprenggranate: 23 mm auf 500 m

Munition:

Typ 90 Sprenggranate

Typ 92 Panzersprenggranate

Typ 1 Panzersprenggranate

Typ 3 Sprenggranate leicht

 

 

 

Durchschlagsleistung Typ 92 Panzersprenggranate bei 90°Auftreffwinkel

Entfernung (m)

100

200

300

400

500

600

700

800

900

1000

1100

1200

1300

1400

1500

Leistung (mm)

30

28

27

25

23

22

20

18

17

15

13

12

10

8

7