Die Japanische Armee

Organisation der Armee

Gefechtsstruktur einer Infanteriedivision (vierzügig):

歩兵師団

Hohei Shidan

Bis zu Beginn des 2. Chinesisch-Japanischen Krieges umfasste die Armee insgesamt 17 so genannte vierzügige Infanteriedivisionen. Dies bedeutet, dass diese Einheiten mit je zwei Infanteriebrigaden zu je zwei Regimentern, also insgesamt vier Infanterieregimentern, versehen waren. Die nominale Personalstärke lag dadurch bei über 25.000 Soldaten je Division.

Integraler Bestandteil einer Division waren des weiteren ein "Kavallerieregiment" in Battalionsstärke zur Aufklärung, ein Artillerieregiment, ein "Pionierregiment" in Battalionsstärke, ein Transportregiment, eine Fernmeldeeinheit, eine Medizinische Abteilung und eine Veterinäreinheit zur Behandlung der divisionseigenen Zug- und Reittiere.

Das Divisionshauptquartier umfasste neben dem Stab eine Wehrmaterialabteilung, eine Fernmeldeabteilung, eine Wachkompanie und eine Militärpolizeiabteilung. Der Stab bestand aus Sektionen für generelle Angelegenheiten, Operationen, Aufklärung, Versorgung, Wehrmaterial, Medizinische Angelegenheiten, Veterinärmedizinische Angelegenheiten und eine Rechtsabteilung.

Der divisionsinterne Transport erfolgte weitestgehend durch zwei berittene Transportbattalione mit drei Kompanien zu je 330 Mann. Ab Mitte der dreißiger Jahre wurde eine der berittenen Battalione durch ein Motortransportbattalion mit drei Kompanien zu je 145 Mann ersetzt. Später wurden bei einigen Divisionen zusätzlich einzelne Tankettenkompanien zugeordnet für Transport in schwerem Gelände. Die 5. und 18. Infanteriedivision wurden zudem vollständig motorisiert und erhielten eigene Panzereinheiten.

Die Kavallerieregimenter wurden bis Kriegsende bei den meisten Divisionen der ersten und zweiten Mobilisationswelle zudem durch Aufklärungsregimenter mit motorisierter Infanterie und Tanketten oder leichten Panzern ersetzt.

Jede Division verfügte über ein Rufzeichen und eine Einheitenkennzahl, die für die Kommunikation und offizielle Berichte Verwendung fanden.

bis 1937 aktivierte Divisionen

In der Praxis waren die Divisionen durch Ab- und Zuordnungen von unabhängigen Einheiten für gesonderte Aufgaben und Operationen selten in Nominalaufstellung aktiv. Zudem waren grade zu Kriegsbeginn viele später unabhängige Einheiten noch unter der Organisationshoheit der Divisionen, so dass 1937 durchaus mehrere Artillerie- und Kavallerieregimenter pro Division vorhanden waren. Im Kriegsverlauf kamen dann noch Verluste hinzu, die eine Erholung oder gar Neuaufstellungen ganzer Einheiten nötig machten, die dann für bestimmte Zeit nicht zur Verfügung standen.

Bis 1938 sind neun weitere Divisionen vierzügig aufgestellt worden, wobei die Divisionen ab 100 aus den in der Heimat verbliebenen Reserveverbänden der entsprechenden, im Ausland eingesetzten, ursprünglichen Divisionen ohne die vordere 1 entstanden.

bis 1938 aufgestellte, vierzügige Divisionen:

Ab 1938 wurde begonnen, die ursprünglichen vierzügigen Divisionen zu dreizügigen umzubauen und damit an den vorgesehenen Kriegsstandard anzupassen.

1945 wurden wieder einige Divisionen vierzügig aufgestellt. Diese waren als so genannte Küstendivisionen speziell für den Küstenschutz vorgesehen. Aufgrund des Mangels angeeigneten Wehrfähigen wurden die letzten dieser Divisionen zunächst dreizügig erstellt, sollten aber mittelfristig ein viertes Regiment erhalten.

1945 aufgestellte Küstendivisionen: