Die Japanische Armee

 

Organisation der Armee

 

Gefechtsstruktur einer Panzerdivision:

戦車師団

Sensha Shidan

 

Bis nach Beginn des Pazifik-Krieges gab es in der Armee keine eigenständigen Panzerdivisionen. Auch eine Doktrin zum eigenständigen Einsatz von Panzerverbänden als Speerspitze eines Angriffs war nur in Grundzügen vorhanden. Statt dessen erfolgte der Einsatz wie durch Frankreich 1940 weitestgehend immer noch als Unterstützungswaffe für die Infanterie. Der erste Wendepunkt war der Nomonhan-Zwischenfall, bei dem die japanische Kwantung-Armee eine deutliche Niederlage gegen die sowjetische Rote Armee hinnehmen musste. Als ein Kernpunkt für die Niederlage wurde der kombinierte Einsatz der sowjetischen Panzer in Verbindung mit motorisierter Artillerie und Fliegerverbänden erkannt. Die deutsche Wehrmacht vervollkommnete dies im Krieg gegen Polen und später Frankreich als dem Bitzkrieg-Taktik.

 

Entsprechend wurden ab 1939 von der japanischen Armee Panzergruppen geschaffen, die mit drei normalen Panzerregimentern, einem leichten Regiment für Aufklärungszwecke und Unterstützungstruppen schon in Richtung Panzerdivisionen gingen. Aufgrund der Organisation der Panzerregimenter war jedoch die Kampfstärke der gepanzerten Teile deutlich niedriger als bei den entsprechenden Einheiten der europäischen Nationen und Infanterie, Artillerie oder Pioniere fehlte vollständig.

 

Panzergruppe 1939

 

Schon Ende 1941 aber zeigte sich, dass ein bitzkriegartiger Einsatz der Panzer mit Unterstützung mobiler Infanterie, wie es die Deutsche Wehrmacht vorgeführt hatte, auch auf den tropischen Schlachtfeldern gelingen und zum Erfolg führen konnte. Insbesondere der Einsatz in Malaya, wo Panzer die Vormarschkolonnen anführten und die Truppen so den Gegner ein uns andere Mal zum Rückzug zwangen, zeigte das Potential dieser Taktik auch in den Dschungeln Südostasiens.

 

1942 wurde daher beschlossen, Einheiten ähnlich der deutschen Panzerdivisionen zu schaffen. Diese bestanden aus zwei Panzerbrigaden mit je zwei Regimentern, einem Infanterieregiment, Artillerie und Pionieren. Sie waren vollständig motorisiert und erhielten nach und nach auch gepanzerte Transportfahrzeuge und die vorhandenen Pionierpanzer. 1943 wurde zudem jedem Panzerregiment eine Kanonenpanzerkompanien als fünfte Kompanie zugeordnet. Diese sollte mit den neuen Kanonenpanzern ausgestattet werden mit dem Ziel, die nun eher auf Panzerbekämpfung ausgerichteten mittleren Kompanien mit Nahunterstützungsfeuer gegen Feldbefestigungen und Bunker zu unterstützen.

 

 

Panzerdivision 1943

 

Um dies noch zu verstärken wurden ab 1944 neben den Kanonenpanzerkompanien der Panzerregimenter auch spezielle mechanisierte Artilleriebattalione und -kompanien geschaffen, die den Panzerdivisionen zusätzlich zugewiesen wurden. Die 1944 aufgestellte 4. Panzerdivision hatte aus Personal- und Materialmangel keine Panzerbrigaden unterstellt, sondern drei Panzerregimenter. Sie war mit dem modernsten Gerät ausgestattet, das zur Verfügung stand, und verfügte dadurch über die höchste Feuerkraft aller Panzerdivisionen.

 

 aufgestellte Panzerdivisionen:

 

Division aufgestellt Panzerregimenter Rufzeichen
1. Panzerdivision 24.06.1942 1, 3, 5, 9 Taku-Division (Ausbreiten)
2. Panzerdivision 24.06.1942 6, 7, 10, 11 Geki-Division (Angriff)
3. Panzerdivision 24.06.1942 8, 12, 13, 17 Taki-Division (Wasserfall)
4. Panzerdivision 06.07.1944 28, 29, 30 Hagane-Division (Stahl)