U-Boote 1. Klasse

 

 

Junyo Sensuikan (1)-Klasse:

(in verschiedenen japanischen Publikationen auch als I. 1-Klasse bezeichnet)

 

 

I. 1

 

Klasse großer Doppelrumpf-U-Boote, basierend auf dem deutschen U-124-Typ der Firma Krupp aus dem 1. Weltkrieg für Langstreckenoperationen. Die Entwicklung begann 1923 mit Unterstützung der Firma Krupp, die so den Versailler Vertrag umgehen und weiterhin Erfahrungen in modernem U-Boot-Bau sammeln wollte. Die Bewaffnung bestand aus je einer 14 cm Kanone vor und hinter dem Turm und sechs 53,3 cm Torpedorohren, vier am Bug und zwei am Heck. Der vordere Teil des Turms konnte von einer strömungsgünstigen Abdeckung verschlossen werden. Auf dem Turmheck war ein drehbarer 3,5 m Entfernungsmesser für die Kanonen montiert. Die Steuerung erfolgte durch ein Seiten- und zwei Tiefenruder hinter den Schrauben, einem Seitenruder auf dem Heck, zwei Tiefenrudern auf Höhe der Wasserlinie seitlich am Heck und je einem einklappbaren Tiefenruder je Seite über der Wasserlinie im Bug. Unter dem Rumpf waren seitlich zusätzliche Stabilisierungsfinnen angeschweißt. Der Antrieb erfolgte durch zwei MAN 10-zylinder Dieselmotoren und zwei Elektromotoren. Auf dem Oberdeck war an Bug und Heck jeweils eine langer Antennenmast platziert. Zwischen diesen wurde bei Überwasserfahrt die Antenne für die Funkanlage gespannt. Vor dem Tauchen wurden die Masten zunächst in den unteren Teil eingefahren und dann eingeklappt.

 

Im Rahmen der Flottenbauprogramme 1922-8 und 1923-8 wurden 4 Einheiten unter den Namen Nr. 74 bis Nr. 76 und Nr. 61  bestellt und von der Kawasaki Werft, Kobe, gebaut. Zum 01.11.1924 erfolgte noch vor Indienststellung der ersten Einheit die Umbenennung in I. 1 bis I. 4. Im Rahmen des Flottenbauprogramms 1927 wurde ein weiteres Boot unter dem Namen I. 5 geordert und ebenfalls von der Kawasaki Werft, Kobe, gebaut.

 

Nach den ersten Erprobungen mit I. 1 wurde die Konstruktion leicht überarbeitet. So wurde die Abdeckhaube für den Turm durch ein fest montiertes Dach mit Beobachtungsfenstern vorn und an den Seiten ersetzt. Der 3,5 m Entfernungsmesser wurde ersetzt durch einen einfahrbaren Mast für einen demontierbaren 1,5 m Entfernungsmesser. Weitere Änderungen betrafen die Instrumente und Inneneinrichtung. Die Änderungen wurden während des Baus in die anderen Boote integriert.

 

I. 2

 

In den Jahren 1939 bis 1941 wurden alle Einheiten nacheinander für die Verwendung des Typ 95 53,3 cm Torpedos umgerüstet. Keines der Boote überstand den Krieg.

 

 

Daten:

 

Hersteller:

Kawasaki Werft, Kobe

Bauzeit je Einheit: 30 Monate
Einsatztauchtiefe: 80 m

Besatzung:

60

Länge Kiel:

n. b.

Länge maximal

97,5 m

Breite:

9,22 m

Tiefgang:

4,94 m

Verdrängung normal:

1785 t

Verdrängung maximal:

1970 t
Verdrängung getaucht: 2791 t

Antrieb

2 X MAN 10-zylinder Dieselmotor

2 X Elektromotor

Leistung

2 X 3000 PS

2 X 1000 PS

Anzahl der Schrauben:

2

Anzahl der Ruder:

6 + 2

Höchstgeschwindigkeit:

18,8 kn

8,1 kn

Brennstoffzuladung:

545 t Diesel

1 Batteriesatz

Reichweite:

24400 sm bei 10 kn

60 sm bei 3 kn

Panzerung:

Turm und Oberdeck 12 mm

Zahl der Beiboote: 1

optische Richthilfen:

I. 1:

2 X Periskop, 1 X 3,5 m Entfernungsmesser

 

I. 2- I. 5:

2 X Periskop, 1 X 1,5 m Entfernungsmesser

Funkmessgeräte:

keine

Bewaffnung:

6 X 53,3 cm Torpedorohre (4 Bug-, 2 Heck-), 20 Torpedos

2 X Typ Taisho 11 14 cm Kanone in zwei Einzellafetten

1 X 7,7 mm MG

gebaute Einheiten: 5 (I. 1 bis I. 5)