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automatische Waffen

 

Typ Meiji 38 6,5 mm MG:

 

三八式機関銃

sanhachi nenshiki kikanjū

 

 

Dieses MG basiert auf dem französischen Hotchkiss MG Modell 1900. Ende des 19.Jarhunderts hat die vom Amerikaner Benjamin Hotchkiss in St. Denis bei Paris gegründete Firma Hotchkiss Patente für ein MG vom österreichischen Baron Odkolek erworben. Ab 1895 wurden die einzelnen Baugruppen entwickelt und getestet. 1897 wurde dann das Modell 1897 im Kaliber 8 mm Lebel (Gewehr) fertig gestellt und nach einigen Tests in der französischen Armee eingeführt.

 

Bei der Waffe handelt es sich um einen Gasdrucklader, bei dem ein Teil der Explosionsgase etwa in der Mitte des Laufes nach unten abgeführt und zum Lademechanismus geleitet wurde.  Dort wurde durch den Gasdruck verwendet, um den Schlitten zu bewegen, der die leere Hülse auswarf, eine neue Patrone zuführte, die Schlagbolzenfeder spannte und die Kammer wieder abschloss. Munition wurde in Patronenrahmen mit 24 Schuss von links zugeführt. War die letzte Patrone verschlossen, blieb der Verschluss offen, die Schlagbolzenfeder war gespannt. So konnte nach Einlegen eines neuen Munitionsstreifens sofort weitergeschossen werden.

Insgesamt bestand die Waffe aus nur 32 Teilen, die problemlos zerlegt werden konnte. Darüber hinaus hielt sich der Rückstoß in Grenzen.

 

Einige Maschinengewehre Modell 1897 wurden als Typ HO (für Hotchkiss) oder Typ Meiji 30 8 mm MG bei der japanischen Armee eingeführt und intensiv getestet.  Nach erfolgreichem Abschluss wurden die MG in Japan in Lizenz gebaut. Im Rahmen des russisch-japanischen Krieges 1904/05 wurden die Typ Meiji 30 MG im Feld eingesetzt. So wurden vor Port Arthur im Rahmen der dort eingesetzten drei Divisionen 6 Maschinengewehrkompanien mit je 12 Typ Meiji 30 MG eingesetzt. Zunächst erfolgte hier der Einsatz in festen Stellungen zur Deckung der angreifenden Verbände. Mit einer Reichweite von gut 3,5 km waren die Waffen dafür gut geeignet. Allerdings gingen einige Waffen bei russischen Gegenangriffen wegen mangelnder Beweglichkeit der insgesamt etwa 50 kg schweren Waffen verloren, so dass die Truppe die verbleibenden Waffen auf Schlitten verlastete und bei Angriffen mitschleppte. So entstand die Doktrin, bei Angriffen schwere Waffen in vorderer Linie zur direkten Unterstützung mitzuführen.

 

Bis 1900 wurde das MG von der Firma Hotchkiss aufgrund der bei der französischen Armee gemachten Erfahrungen überarbeitet. So wurden im hinteren Bereich des austauschbaren Laufes einige Kühlrippen hinzugefügt, die das Überhitzen des Rohres verlangsamten. So konnte auch bei Dauerfeuer eine maximale Lauftemperatur von etwa 400 °C gehalten werden. Um die Abnutzung zu verringern, sollte jedoch alle 1000 Schuss der Lauf gewechselt werden. Dafür war ein spezieller Aufsatz entwickelt worden, der die Handhabung des heißen Laufes ermöglichte.

 

Der Einsatz der Waffe erfolgte von einem standardisierten Dreibein mit Erdspornen und Richtmechanismus. Das Gesamtgewicht war dabei mit etwa 50 kg recht hoch. In dieser Form wurde die Waffe als Modell 1900 produziert.

 

 

Im Rahmen der Vereinheitlichung der Munition in der japanischen Armee wurde das Modell 1900 für die Verwendung in der japanischen Armee umgerüstet auf das Kaliber Typ Meiji 30 6,5 mm. Die Munition wurde nun in Ladestreifen zu 30 Schuss zugeführt. Diese konnten aneinandergehängt werden, so dass Dauerfeuer ohne Ladepause möglich war. Weitere Umrüstungen waren der Einbau einer Schulterstütze zur besseren Handhabung sowie die Entwicklung eines neuen Dreibeins ohne Richtmechanismus. Das Richten erfolgte nun durch den Schützen, indirektes Richten war nicht vorgesehen. Um die Waffe schneller schussfertig zu haben, wurde eine abklappbare Stütze unterhab des Verschlusses platziert, die das MG waagerecht hielt, solange es nicht benutzt wurde. In dieser Form wurde die Waffe bis in den Ersten Weltkrieg als Typ Meiji 38 6,5 mm MG verwendet.

 

 

Während der Entwicklung des Typ Taisho 3 MG wurde auch ein neues Dreibein entwickelt, das mit Transportstangen einen schnellen Transport in schussbereiten Zustand ermöglichte. Dieses Dreibein wurde auch mit dem Typ Meiji 38 MG verwendet.

 

Nach dem Zulauf des Typ Taisho 3 6,5 mm MG wurde das Typ Meiji 38 MG an die Ausbildungsabteilungen abgegeben und aufgebraucht. Einige dieser Waffen sind auch noch in den dreißiger Jahren in China verwendet worden.

 

Daten:

 

Kaliber: 6,5 mm Typ Meiji 30
Länge: 1448 mm
Rohrlänge:  797 mm
Züge: 4
Gewicht Waffe: 28.000 g, Dreibein 21.766 g
Gewicht gesamt: 49.760 g
Schussweite: 4000 m
Gebrauchsentfernung maximal:  2000 m
Feuergeschwindigkeit theoretisch: 600 Schuss/min
Feuergeschwindigkeit Dauerfeuer praktisch: 450 Schuss/min
Feuergeschwindigkeit praktisch: 450 Schuss/min
Drallrichtung: links
Mündungsgeschwindigkeit: n.b.
Munitionszuführung: Stangenmagazin mit 30 Schuss