japanisches typ taisho 11 37 mm 3,7 cm infanteriegeschütz, japanese type taisho 11 37 mm infantry gun

 

Japanische Infanteriegeschütze und Granatwerfer

 

Typ Taishō 11 37 mm Flachfeuer-Infanteriegeschütz:

Juichi nenshiki heisha hōheihō

 

 

Kurz nach der Jahrhundertwende wurden von verschiedenen Nationen kleinkalibrige Kanonen mit hoher Schussfrequenz, so genannte Revolverkanonen, entwickelt. Die Wirksamkeit dieser Waffen auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs führten zu der Entscheidung der japanischen Armeeführung, ebenfalls eine solche Waffe zu bauen. Verschiedene Designs wurden getestet. Am wirksamsten war ein Geschütz, basierend auf einem französischen Modell von 1916, mit einer Feder als Rücklaufbremse, abnehmbaren Rädern und Schutzschild.

 

Diese Waffe erfüllte die ballistischen Anforderungen, musste jedoch noch an die bestehende Infanteriedoktrin angepasst werden, für die sie unter anderem zu schwer war. Zunächst wurde auf das Schutzschild verzichtet, auch die Räder fielen weg. Der Transport erfolgte in zusammengebauten Zustand durch 2 bis 4 Mann, die die Kanone an vorne einsteckbaren Tragestangen und an den Rohrholmen der Lafette anheben und bewegen konnten. Ohne Schild und Räder war die Feuerhöhe außerdem so gering geworden, dass die Bedienung der Waffe im Liegen erfolgen konnte.

 

 

Das Rohr mit 16 Zügen für einen Rechtsdrall und der vertikale Keilverschluss bildeten eine Einheit mit einer Gesamtlänge von 927 mm. Der Verschluss konnte automatisch unter Ausnutzung der Rückstoßkräfte oder manuell mittels einer Kurbel geöffnet werden. Beim Einschieben der Granate schloss er sich automatisch. Im Automatik-Modus wurde die leere Hülse beim Rückstoß automatisch nach rechts ausgeworfen. Um den Richtkanonier beim Hülsenauswurf zu schützen, war links des Verschlusses ein Schutzblech montiert.

 

 

Rohr von unten

 

Verschluss zerlegt

 

Das Rohr war mittels dreier Schuhe beweglich auf der Kastenwiege mit dem Rück/Vorlaufmechanismus befestigt. Dieser bestand aus drei ineinander greifenden Mechanismen. Die Rücklaufbremse bestand aus einem flüssigkeitsgefüllten Bremszylinder und einem Kolben. Über die hohle Kolbenstange war der Federvorholer, bestehend aus zwei Federn mit je 25 Windungen, gezogen. Es wurden zwei Federn verwendet, um ein Ausbuchten der Feder beim Zusammenpressen während des Rückstoßes zu verhindern. Zur Abbremsung des Vorholvorgangs war in die Kolbenstange eine weitere geriffelte Stange eingeschoben. Am Ende des Vorholvorgangs sorgte die Kolbenflüssigkeit in den Riffelungen für ein Abbremsen des Vorgangs, da sie sich nicht komprimieren ließ.

 

 

Die Lafette bestand aus der Rohrhalterung, zwei Rohrholmen hinten und einem Stützbein vorn. Das Stützbein konnte beim Zerlegen nach oben geklappt werden. Über dem dafür nötigen Gelenk waren die zwei Halteösen für die Tragestangen angeschweißt. Die Rohrholme endeten jeweils in einem Erdsporn, über dem ein Haltegriff angebracht war. Links der drehbar gelagerten Rohrhalterung konnte die Richtoptik an einem kurzen Arm befestigt werden. Der Richtmechanismus war hinter der Rohrhalterung zwischen den Holmen montiert.

 

 

Die Seitenrichtung erfolgte über eine Gewindeschraube, die mittels Handrad bewegt wurde. Dabei wurde der Höhenrichtmechanismus entlang der Schraube zur Seite verschoben. Dieser war über ein Gewinderohr und einen Schlitten auf der Gewindeschraube beweglich. Bei größeren Seitenrichtwinkeln verhinderte der Schlitten das Abrutschen des Höhenrichtmechanismus. Zugleich war der Höhenrichtmechanismus über einen Ausleger fest mit der Rohrhalterung verbunden. So wurde die Seitenrichteinstellung an die Rohrhalterung und damit an das Rohr weitergeleitet. Der Seitenrichtbereich betrug je 16,5° in beide Richtungen.

 

 

Die Höhenrichtung erfolge über eine Schraube, die mittels eines Handrads am Kopf betätigt wurde und durch eine dreiflügelige Flügelmutter festgestellt werden konnte. Am Handrad war eine Platte über ein Kugellager zum Ausgleich der Verschiebung aufgrund Seitenrichtung befestigt, die die Rohrwiege je nach Einstellung anhob oder absenkte. Der Höhenrichtbereich lag zwischen - 4,8° und 14°.

 

 

Vor Einführung der Waffe wurde auch noch ein neues Schutzschild entwickelt, das jedoch nur selten verwendet wurde.

 

 

Als Munition kamen Spreng- und panzerbrechende Granaten zum Einsatz.

 

Mit Einführung der Typ 94 37 mm Kanone sollte die Typ 11 Kanone schrittweise ersetzt werden. Dies konnte jedoch aufgrund der Kriegslage nicht geschehen, so dass die Waffe bis Kriegsende vor allem bei Einheiten der zweiten Reihe im Einsatz verblieb.

 

 

Daten:

 

Kaliber: 37 mm
Länge: 2100 mm
Rohrlänge:  927 mm
Züge: 16, Rechtsdrall
Gewicht: 93,4 kg
Schussweite: 2500 m
Feuergeschwindigkeit:  
Munitionszuführung: manuell

Granaten:

Spreng

Panzer