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Typ 1 gepanzerter Mannschaftstransporter Ho-Ha:

ichi shiki sōkō heishā

 

 

Nach dem Westfeldzug in Europa Sommer 1940 wurden seitens der Japaner die dort durch Kriegsbeobachter gemachten Erfahrungen ausgewertet. Dabei fielen besonders auch die deutschen Sd.Kfz 250 und 251 Halbkettenpanzerfahrzeuge auf. Bei hoher Beweglichkeit ermöglichten diese sowohl gepanzerten Transport von Mannschaften als auch Versorgung auf dem Gefechtsfeld unter Panzerschutz. Als dann in China 1941 erste US M3 Halbkettenpanzerfahrzeuge erbeutet und in der Folge ausgiebig getestet wurden, wurde noch 1941 begonnen, gleichartige Fahrzeuge zu entwickeln. Dabei entstand ein für japanische Verhältnisse sehr großes Fahrzeug, bei dessen Entwicklung sowohl Elemente der deutschen als auch der amerikanischen Fahrzeuge verwendet wurden.

 

Die Entwicklung begann 1941 bei der Firma Hino Motors, die 1937 aus einem Zusammenschluss von Tokyo Gasu Denki K.K. und Kyodo K.K. entstanden war.

 

 

Das Fahrwerk sollte Bauelemente des Fahrwerks des Typ 97 mittleren Panzers Chi-Ha verwenden. Das  Laufwerk bestand aus je zwei Paaren von Laufrädern, einem Stützrad, einem Antriebsrad und einem Spannrad an jeder Seite. Die Laufradpaare waren jeweils mit einer kurzen, horizontal angeordneten, spiralig ausgeführten Torsionsfeder am Rahmen befestigt. Das Stützrad war zwischen den Laufradpaaren eingebaut. Es sollte die Kette mittig anheben, damit etwaig mitgeführte Erde abfallen konnte. Das kleine Spannrad war hinten horizontal beweglich montiert. Zur Gewichtsersparnis war es  mit acht Bohrungen versehen. Das Antriebsrad vorn wurde aus dem des Typ 95 leichten Panzer Ha-Go entwickelt und ebenfalls zur Gewichtseinsparung mit sechs dreieckigen Durchbrüchen versehen.

 

Die Vorderreifen waren luftbereift. Die Vorderachse war an zwei spiralförmigen Torsionsfedern aufgehängt und konnte gelenkt werden. Wie beim deutschen Sd.Kfz 251 erfolgte die Lenkung bei großen Radien über die Vorderachse, engere Radien wurden über die Kettenbremsen gelenkt.

 

Der Sechszylinder-Dieselmotor von Hino mit 134 PS Leistung war vorn in Längsrichtung eingebaut. Die Elemente des Antriebs waren soweit möglich unter Panzerschutz. In der Motorenpanzerung war links eine Wartungsklappe und rechts ein Lüftungsgrill eingebaut. Ein weiterer Lüftungsgrill war in die vordere rechte Seitenpanzerung montiert. Auf dem rechten Kotflügel war der Auspufftopf angeschraubt. Auf der oberen vorderen Panzerplatte waren zwei Scheinwerfer montiert. Vorn am Rahmen war rechts und links noch je eine leicht gebogene Schiene angebracht, die sowohl als Stoßfänger dienten als auch im Bedarfsfall unter die Vorderräder geschoben werden konnten, falls diese mal im Gelände im Schlamm stecken geblieben sein sollten. 

 

 

Die Panzerplatten bestanden aus flachem Panzerstahl, waren aber vorn und an den Seiten zueinander gewinkelt angeordnet, um so eine geschossabweisende Form zu erhalten und zugleich die effektive Panzerstärke zu erhöhen. Die Panzerstärke und -qualität war gegen normale panzerbrechende Infanteriemunition ausgelegt.

 

Hinter dem Motor saß links der Fahrer, rechts der Kommandant des Fahrzeugs. Diesen stand jeweils vorn und seitlich eine nach oben aufklappbare Klappe zur Verfügung. Das dritte Besatzungsmitglied war der Bordmechaniker/Lademeister. In jeder Klappe war ein waagerechter Sehschlitz eingelassen. Im Sitzbereich der Besatzung war die Panzerung erhöht, um auch im aufrecht Sitzen Panzerschutz genießen zu können. Mittig zwischen den vorderen Klappen war eine hochschiebbahre Klappe eingebaut, hinter der ein Typ 96 oder Typ 99 MG nach vorn eingebaut werden konnte, soweit die aufgesessene Infanterie ein solches mitführte. Ansonsten konnte auch ein Gewehr oder eine Handwaffe dort eingesetzt werden.

 

Die seitliche Panzerung des Laderaums bestand aus zwei Bereichen, wobei der untere Bereich nach Außen und der obere Bereich nach innen gewinkelt war. Direkt hinter den Sitzen  der Besatzung war jeweils rechts und links eine vorn angeschlagene, zweiteilige Tür in der Seitenpanzerung eingebaut. Vier doppelt gebogene Stahlrohre wurden auf dem Laderaum gleichmäßig verteilt angeschweißt als Verstrebungen für ein Stoffverdeck. Auf den oberen Panzerplatten waren Haken angeschweißt, an denen das Verdeck oder Draht für die Anbringung von Tarnmaterial festgemacht werden konnte.

 

 

Die Heckpanzerung war vertikal angeordnet. Durch eine außen angeschlagene, von innen verriegelbahre, zweiteilige Panzertür war auch das Aufladen größerer Lasten möglich. Die Ladefläche hatte einen Holzboden. Rechts und links war im Laderaum je eine hölzerne Sitzbank mit Rückenlehne montiert. Die Sitzflächen konnten hochgeklappt werden. Hinter den Rückenlehnen konnte im Bereich der gewinkelten Seitenpanzerung Werkzeug, Waffen, Gepäck oder Munition verstaut werden. Die Ladekapazität lag bei 12 voll ausgerüsteten Soldaten oder 2,5 t. Außerdem konnten an einer angenieteten, ungefederten Anhängekupplungen am Heck leichte Anhängelasten mitgeführt werden. Darüber hinaus diente diese Anhängekupplung wie auch die vorn angenietete Kupplung zum Abschleppen von liegen gebliebenen Fahrzeugen

 

 

Bis 1943 konnte die Entwicklung abgeschlossen werden. Nach intensiver Erprobung wurde das Fahrzeug Anfang 1944 als Typ 1 gepanzerter Mannschaftstransporter Ho-Ha (Sōkō Heishā) offiziell eingeführt. Zur Vereinfachung der Produktion fiel dabei einer der Frontscheinwerfer weg. Ab Sommer 1944 wurde eine unbekannte Anzahl dieser Fahrzeuge gebaut und bei der 4. Panzerdivision eingesetzt, die sich zu diesem Zeitpunkt auf die drohende Invasion der Heimatinseln durch die Alliierten vorbereitete.

 

 

Ein Fahrzeug wurde nach der Kapitulation in den USA intensiv getestet und dann wie alle anderen eroberten Fahrzeuge verschrottet. Bauteile dieses Fahrzeug wurden 1946 bei Hino Motors zur Entwicklung des ersten eigenen Nachkriegs-LKWs verwendet.

 

 

Daten:

 

Hersteller:

Hino Motors

gebaute Fahrzeuge:

n.b.

Gewicht leer: etwa 6500 kg
Nutzlast: 2500 kg oder bis zu 12 Soldaten
Maximalgewicht: etwa 9000 kg

Bodendruck:

n.b.

Besatzung:

3 Mann

Panzerstärke:

4 mm - 8 mm

Länge:

6100 mm

Breite:

2100 mm

Höhe: 

2000 mm ohne Verdeck

Kettenauflage:

n.b.

Kettenbreite:   

n.b.

Bodenfreiheit:

n.b.

watfähig bis:

n.b.

überschreitet:

n.b.

klettert: 

n.b.

maximale Steigung:

n.b.

Motor:

6-Zylinder Viertakt Dieselmotor

Leistung:

134 PS bei 2000 U/min

Straßengeschwindigkeit:

50 km/h

Reichweite:

300 km

Tankkapazität:

n.b.

Getriebe:

n.b.

Leistungsgewicht:

14,9 PS/t

 

Panzerung

Aufbau

vorn

Seite

hinten

oben

Stärke (mm)

8

4

4

-

Neigung(°)

versch.

versch.

90

-