typ 4 pistole, nambu pistole, typ taisho 4 8mm pistole, nambu pistol, type 4 pistol, type taisho 4 8 mm pistol

 

Japanische Revolver und Pistolen

 

Typ Nambu Pistole Version A:

 

南部式拳銃甲

Nambu shiki kenjū Ko

 

 

Im Auftrag der Armeeführung begann Major NAMBU Kijiro um 1900 im Rikugun Tokyo Hōheikōshō (Tokyo Armeearsenal) mit der Entwicklung von modernen Infanteriewaffen. In Zusammenarbeit mit der Industrie entstanden Produktionsstätten für Test- und Vorserienmodelle. Erstes Entwicklungsprodukt war eine halbautomatische Pistole, die äußerlich der Luger 08 ähnelte. Der innere Aufbau unterschied sich jedoch vom System Borchart-Luger.

 

Durch den Rückstoß wird die Feder mit dem Schlagbolzen gespannt. Dabei wird die leere Hülse ausgeworfen. Dann wird eine neue Patrone aus dem im Griff befindlichen Magazin befördert. Die Pistole ist wieder schussbereit.

 

 

 

 

Das Magazin fasste 8 Schuss, so dass mit einer Patrone in der Kammer bis zu 9 Schuss abgegeben werden konnten. Zum leichteren Herausziehen war unten am Magazin auf beiden Seiten je ein Greifknopf angebracht. Neben einer mechanischen Sicherung auf der linken Seite der Waffe war noch eine Griffsicherung unterhalb des Abzugs vorhanden, die den Abzugsbügel erst freigab, wenn der Griff umfasst wurde.

 

 

Bereits 1902 war die Pistole produktionsreif. Da es damals üblich war, dass japanische Offiziere ihre Seitenwaffen selbst kauften, ging man von einem hohen Bedarf aus. Die Produktion begann jedoch  erst 1906, da zum einen der hohe Preis abschreckte und zum anderen auch Gewicht und Form nicht dem Geschmack der potentiellen Kunden entsprach, die zu dieser Zeit amerikanische Modelle bevorzugten.

Die erste Version hatte einen hölzernen Magazinboden und einen kleinen Griffsicherungshebel. Von dieser Version wurden nur 2400 Stück gebaut.

 

Problematisch war neben der schwachen Schlagbolzenfeder das Entfernen des Magazins, da es gegen die Kraft der Schlagbolzenfeder herausgezogen werden musste, was die Feder zusätzlich belastete und kraftaufwendig war. Außerdem war der Sicherungshebel auf der linken Seite der Waffe angebracht und verlangte den Einsatz beider Hände zum Sichern und Entsichern.

 

 

Vorteil war die hohe Treffsicherheit sowie der geringe Rückschlag und die gute Handlage. 1906 wurde die Pistole überarbeitet. Die verbesserte Version hatte nun einen Magazinboden aus Aluminium statt aus Holz und einen deutlich vergrößerten Hebel  für die Griffsicherung.

 

 

Die japanische Marine übernahm die Waffe ab 1909 als "Nambu Landpistole" zunächst als Ordonanzwaffe in einer Stückzahl von 1500. Während des 1. Weltkrieges wurden weitere 2500 Stück gekauft. Nach weiteren Verbesserungen unter anderem durch die Verwendung von Aluminium erfolgte auch die Einführung bei den Marineinfanterieeinheiten als Seitenwaffe unter der Bezeichnung "Nambu Taishô 4". Weitere Pistolen wurden an Privatleute verkauft und die siamesische Armee führte die Waffe offiziell ein.

 

 

Rikugun Tokyo Hōheikōshō (Tokyo Armeearsenal) und Tokyo Gasu Denki Kogyo KK. (Tokyo Gas und Elektrik Co.) fertigten insgesamt 10.300 Typ Nambu Pistolen davon 5.700 in der Taisho-Ära bis 1925. Die hohen Produktionskosten erlaubten jedoch den sich immer in Finanznöten befindlichen Streitkräften keine höheren Abnahmezahlen, die Armee lehnte sogar die Einführung ab. Tokyo Gas und Elektrik baute die Waffe aus produktionstechnischen Gründen mit einem zweiteiligen Rahmen.

Anfang der zwanziger Jahre wurde die Produktion und die vorhandenen fertigen Einzelteile vom Armeearsenal nach Tokyo Gas und Elektrik verlegt. Die letzten 700 Produktionsmodelle bestanden daher aus Bauteilen beider Hersteller.

 

 

Ein besonderes Zubehörteil war ein hölzerner Kolben, mit dem eine höhere Schussgenauigkeit durch Schulteranschlag erreicht werden konnte. In dem hohlen Kolben waren, durch eine Klappe gesichert, verschiedene Zubehörteile untergebracht. Darunter waren Befestigungsmaterialien für die Montage des Kolbens, Umbauteile für das Visier, das auf Entfernungen zwischen 20 m und 500 m eingestellt werden konnte, sowie Ersatzfedern für Magazine. Insgesamt wurden 2.400 Kolben von Tokyo Rikugun Zoheisho und weiteren Herstellern vor allem im besetzten China hergestellt. Sie wurden serienmäßig mit der ersten Version der Pistole vertrieben, konnten aber auch an die spätere Version angebaut werden.

 

 

Als Munition kam die 8 mm Nambu Patrone zum Einsatz. 

 

Die Waffe ist auch als "Grandpa Nambu "(Original-Version), "Papa Nambu" (verbesserte Version), "Typ Nambu große automatische Pistole" oder "Typ Taishô 4 Pistole" bekannt.

 

Daten:

 

Kaliber:

8 mm X 21,5

Länge:

230 mm

Lauflänge:

120 mm

Höhe:

145 mm

Breite:

30 mm

Gewicht:

880 g

Magazinkapazität:

8 Schuss

Geschossdurchmesser:

8 mm

Mündungsgeschwindigkeit:

320 m/s

Mündungsenergie:

ca. 350 Joule

Einsatzschussweite: 50 m