2,0 cm Flak 38

 

    

 

Ab 1939 sollte die Flak 30 durch die in einigen Bereichen verbesserte Flak 38 ersetzt werden. Die Verbesserungen umfassten ein geringeres Gewicht, Seiten- und Höhenrichtmaschinen mit Grob- und Feinrichttrieb zur Verbesserung der Schussgenauigkeit sowie die Erhöhung der Schussgeschwindigkeit. Die Truppe war allerdings nicht zufrieden mit der Waffe, da das geringere Gewicht die Standfestigkeit verringerte und die erhöhte Schussgeschwindigkeit das Richten während des Gefechts erschwerte. Die Waffe an sich war nicht groß verändert worden, um die gleiche Munition wie die der Flak 30 verwenden zu können.

Wie die Flak 30 wurde auch die Flak 38 auf dem Sonderanhänger 51 transportiert. Das einfachste Unterscheidungsmerkmale der beiden Waffen ist der kreisrunde Lagerdeckel des Wiegenlagers bei der Flak 38. Zum Schutz der Bedienung war ein Schutzschild von 120 kg vorgesehen. Der Richtschütze hatte darüber hinaus ein kleineres Schutzschild, um beim Visieren mit dem Erdzielvisier 3 X 8, das im Einsatz über die Waffe hinaus ragte, einen zusätzlichen Schutz zu besitzen. Um die leeren Hülsen, die beim Schießen nach rechts herausgeschleudert wurden, aufzufangen (auch um die Umstehenden zu schützen), konnte ein Fangnetz angebaut werden. Vor allem im späteren Kriegsverlauf wurden die Leerhülsen wiederverwertet.

Ab 1943 reichte die Wirkungsreichweite und die Geschosswirkung einer einrohrigen 20 mm Flak nicht mehr aus, um die immer besser gepanzerten Erdkampf- und Schlachtflugzeuge zu bekämpfen. Daher sank die Produktion im Laufe des Krieges von monatlich über 250 Geschütze auf monatlich 100 Geschütze Ende 1944. Im August 1944 waren allein bei der Luftwaffe (die ja die Flakartillerie befehligte) 17589 Geschütze der Typen Flak 30 und Flak 38 im Einsatz. Die Gesamtzahl der Geschütze betrug 21194. Der Trend ging bei den leichten Flak zu mehrrohrigen Geschützen mit zwei, drei oder vier Rohren.

2 cm Flak 38 Zwillingsgeschütz

 

Die Gliederung der Einheiten entspricht der der Flak 38.

 

Neben den Geschützen auf  Sonderanhänger 51 wurde die Flak 38 auf verschiedene Fahrgestelle gesetzt.:

- 2 cm Flak 38 auf Kfz 70 (6 X 4 Krupp L2H 143, "Krupp-Protze"), schwerem Einheits-Pkw Kfz 69, Opel Blitz und verschiedenen Beutefahrzeugen

 

 

- 2 cm Flak 38 auf 1 t Zugmaschine SdKfz 10/4

 

 

 

- 2 cm Flak 38 auf Halbketten-Lkw Ford "Maultier"

 

 

- 2 cm Flak 38 auf 1 t Zugmaschine behelfsmäßig teilgepanzert (Fahrerraum)

 

 

- 2 cm Flak 38 auf SdKfz 251 ohne hintere Panzerung (Einsatz nur in Afrika)

 

 

- 2 cm Flak 38 auf SdKfz 251/17 frühe Ausführung

 

 

- 2 cm Flak 38 auf SdKfz 251/17 mit vergrößerter abklappbarer Seitenpanzerung (SdKfz 251/17, Ausführung für die Luftwaffe)

 

 

- 2 cm Flak 38 auf Beutekettenfahrzeugen (Bren carrier, französische Halbkettenschlepper usw.)

 

   

 

 

- 2 cm Flak 38 auf SdKfz 140 (Fahrgestell Pz. 38(t)) "Gepard"

 

 

 

- 2 cm Flak 38 auf Fahrgestell Panzer I

 

 

- 2 cm Flak 38 in Schwebelafette auf SdKfz 251

 

    

 

 

- 2 cm Flak 38 in geschlossenem Turm als Sekundärbewaffnung für Panzerjäger E 25 auf Einheitsfahrgestell 25 (Projekt)

 

 

 

Daten:

 

Kaliber: 20 mm
Rohrlänge: 2252,5 mm
Länge gezogener Teil:  720 mm
Züge: 8
Rücklauf: 53 mm
Waffenlänge: 4000 mm
Breite: 1810 mm
Höhe:  1700 mm 
Feuerhöhe: 1120 mm 
Feuerhöhe abgesetzt:    760 mm
Gewicht Fahrstellung: 750kg
Gewicht Feuerstellung: 420 kg
Gewicht Schutzschild: 120 kg
Schussweite: 4800 m
Schusshöhe:  3700 m
Zerlegergrenze: 2200 m
Seitenrichtbereich: 360°
Höhenrichtbereich: -20° bis +90°
Feuergeschwindigkeit: 200 Schuss/min
Vo Sprenggranate: 900 m/sec
Vo Panzergranate: 830 m/sec
Gewicht Sprenggranaten: 132 g 
Gewicht Panzergranaten: 148 g