Jagdflugzeuge der Armeeluftwaffe

 

Armee experimenteller zweimotoriger schwerer Abfangjäger Mitsubishi Ki-109:

 

 

 

Ein Projekt der Firma Mitsubishi aufgrund einer Anfrage der Armeeluftwaffe für eine schweren Abfangjäger-Version des Ki-67 schweren Bombers aus November 1943. Es handelte sich um einen viersitzigen Mitteldecker mit zwei 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotoren mit Vierblattluftschrauben und Einziehfahrwerk.

 

Das erste Konzept für diesen Typs sah die Verwendung von Teams aus je zwei Maschinen in der Heimatverteidigung vor. Die eine Maschine sollte mit Luft-Luft-Funkmessgerät und 40 cm Suchscheinwerfer im Bug im Nachthimmel nach Feindbombern suchen. Die zweite Maschine sollte sich unter eine gefundene Maschine setzen und diese mit zwei schräg nach oben feuernden 37 mm Kanonen abschießen. Da man sich damit jedoch in die Reichweite der gegnerischen Abwehrwaffen begeben musste, wurde ein neues Konzept entwickelt, nach dem eine einzelne Maschine mit Funkmessgerät und modifizierter Typ 88 75 mm Fliegerabwehrkanone an die Bomber heranpirschen und diese dann von weit außerhalb der Reichweite der Abwehrwaffen beschießen und zum Absturz bringen sollte. Das zweite Konzept überzeugte die Armeeluftwaffe und so wurde im Januar 1944 ein entsprechender Entwicklungsauftrag an Mitsubishi erteilt.

 

Ein erster Prototyp konnte bis August 1944 durch Umbau eines Ki-67 Bombers fertig gestellt werden. Bei diesem war lediglich die Bug- und Rumpfpartie für den Einbau der 75 mm Kanone geändert worden. Diese wurde manuell vom Kopiloten nachgeladen. Die Munitionskapazität lag bei 15 Schuss. Die Abwehrbewaffnung an den anderen Positionen blieb zunächst erhalten. Die ersten Beschusstest sowohl am Boden als auch in der Luft ergaben zufrieden stellende Ergebnisse. Da zu dieser Zeit bereits ständig nachts B-29 über Japan waren, wurde ein erster Fertigungsauftrag über 44 Maschinen bereits vor Ende der ersten Tests erteilt. Erst mit dem dritten Prototypen fielen Bombenschacht und der größte Teil der Abwehrbewaffnung weg. Es verblieb nur ein 12,7 mm im Heckkampfstand. Schnell machten sich die geringe Steigrate und die schlechte Höhentauglichkeit negativ bemerkbar. Der Einbau eines Turboladers wurde getestet, jedoch nicht umgesetzt.

 

 

Aufgrund von Materialengpässen wurden bis März 1945 insgesamt nur 22 Maschinen gebaut. Dann waren die alliierten Truppen nahe genug an die japanischen Heimatinseln herangerückt, um die Bomber von schnellen Jägern begleiten lassen zu können. Zudem schwenkte man von Nacht- auf Tageinsätze um. Damit gab es keine Aussicht mehr für einen erfolgreichen Einsatz der Ki-109 und das Projekt wurde eingestellt.

 

 

Daten:

 

Entwicklungsfirma:

Mitsubishi

Besatzung: Pilot, Kopilot, Funker, Heckschütze

Länge:

17,95 m

Spannweite:

22,5 m

Höhe

5,8 m

Flügelfläche:

65,85 m²

Leergewicht:

7424 kg

Normalgewicht:

10800 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

2 X Mitsubishi Armee Typ 4 luftgekühlter 18-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Mitsubishi Ha-104)

Motorleistung normal: 2 X 1810 PS

Motorleistung maximal:

2 X 1900 PS

Propeller:

2 X Vierblatt, Metall

Höchstgeschwindigkeit:

550 km/h auf 6000 m

Steigrate: n. b.

Reisegeschwindigkeit:

n. b.

Reichweite:

2200 km

maximale Flughöhe: n. b.

Flügeldruck:

164,0 kg/m²

Leistungsgewicht:

2,8 kg/PS

Panzerung:

Ja

Funkmessgeräte: nein

Bewaffnung:

1 X Typ 88 75 mm Fliegerabwehrkanone fest, 1 X Typ 1 12,7 mm MG flexibel im Heckkampfstand

Hersteller:

Mitsubishi

 

Prototyp Nr. 1

 

Serienmaschine