Bomber der Armeeluftwaffe

 

Armee Typ 97 schwerer Bomber Mitsubishi Ki-21:

 

九七式重爆撃機 三菱 キ21

Prototyp Nr. 1 mit kuppelförmigem oberem Heckstand

 

 

Ein Projekt der Firma Mitsubishi aufgrund einer Ausschreibung der Armeeluftwaffe von Februar 1936 zum Ersatz der veralteten Bomber Ki-1 und Ki-20. Es handelte sich um einen Mitteldecker mit geschlossener Kabine für die Besatzung, zwei 14-zylinder Sternmotoren und Einziehfahrwerk.

 

Anfang 1936 schrieb die Armeeluftwaffe einen schweren Bomber als Ersatz für die veralteten Ki-1 und Ki-20 Modelle aus. Vorgaben waren unter anderem:

- Einsatzhöhe 2000-4000 m

- Höchstgeschwindigkeit 400 km/h auf 3000 m

- Einsatzdauer über 5 Stunden bei 300 km/h

- Steigrate 8 Min. auf 3000 m

- nötige Startbahnlänge voll beladen maximal 300 m

- Verwendung entweder des Nakajima Ha-5 Sternmotors oder des Mitsubishi Ha-6 Sternmotors

- vier Mann Besatzung und die Möglichkeit, bei Bedarf zwei weitere Schützen an Bord nehmen zu können

- Abwehrbewaffnung normal drei flexible 7,7 mm MGs

- Bombenlast 750 kg, auf kurze Distanz bis 1000 kg

 

Prototyp Nr. 2 mit geändertem, oberen Heckstand

 

Es entstand ein Flugzeug mit ovalem Bugquerschnitt, Bombenschacht, einer durchgehenden Kabine mit Zugangstür links hinter den Flügeln, zwei Ha-6 Doppelreihen-Sternmotoren mit Dreiblattluftschrauben aus Metall und zum größten Teil einziehbarem Fahrwerk. Bei diesem ragte das untere Drittel des Rades aus dem Fahrwerksschacht hinter den Motoren, da der Platz in den Motorenabdeckungen wegen des gewählten, aerodynamisch günstigeren Durchmesser nicht für ein vollständiges Einziehen ausreichte. Das Bug-MG war auch nur nach oben und unten schwenkbar. Je ein MG im oberen Heckstand und im unteren Heckstand vervollständigten die Abwehrbewaffnung. Bis Dezember 1936 fertigte Mitsubishi zwei Prototypen. Diese unterschieden sich nur in der Form der oberen Heckkampfstände. Nr. 1 hatte ein kuppelförmiges Dach, dass zwar einen größeren Seitenrichtbereich, dafür aber auch einen höheren Luftwiderstand hatte. Daher wurde Nr. 2 mit einem langgezogenen, aerodynamisch deutlich günstigerem Plexiglasdach versehen, dass zudem noch eine deutlich verbesserte Sicht für die optische Navigation bot.

 

Im Februar 1937 erfolgten erste Vergleichstests mit der Ki-19, die im Juli mit Test-Bombenabwürfen endeten. Dabei erwies sich der Ki-21 Prototyp Nr. 2 als etwas leistungsfähiger und hatte einen geringeren Flügeldruck. Dafür gab es Probleme mit der Verlässlichkeit der Motoren und die Flugstabilität war schlechter, was zu ungenaueren Abwürfen führte. Daher ordnete die Armeeluftwaffe Verbesserungen inklusive Verwendung des Nakajima-Sternmotors an. Zudem sollten sechs weitere Prototypen für Testzwecke gefertigt werden. Mitsubishis Prototyp Nr. 3 hatte unter anderem eine längere Bugpartie mit einem nun runden Kampfstand und einem auch zur Seite richtbaren MG. Zudem wurde das Seitenleitwerk verändert und der Nakajima Ha-5 Doppelsternmotor verwendet. Mit diesem Flugzeug erfolgten ab Oktober 1937 neue Vergleichstests, bei denen die geänderte Ki-21 in allen Bereichen besser war als das Konkurrenzmodell. Daher entschied die Armeeluftwaffe noch im November für die offizielle Einführung. Die fünf weiteren Prototypen wurden für Tests von Verbesserungen und Ausrüstung verwendet. Vor Serienfertigung wurden im inneren noch mehrere kleinere Änderungen eingeführt. Die wichtigsten waren der Einbau zusätzlicher Tanks für eine Reichweitenerhöhung von 1500 km auf 2700 km, die Umsetzung des Bombenschützen vom Bug in den hinteren Bereich und die Entscheidung für einen zusätzlichen Bugschützen als fünftes Besatzungsmitglied.

 

Ki-21-Ia

 

Mehrere Versionen sind bekannt:

- Ki-21-Ia war die Basisversion

- Ki-21-Ib hat selbstabdichtende Tanks, einen vergrößerten Bombenschacht für eine reguläre Zuladung von 1000 kg, eine verstärkte Bewaffnung sowie größere Landeklappen und Höhenleitwerke

- Ki-21 Ic hat eine erneut verstärkte Bewaffnung, Halterungen für einen 500 l Zusatztank im hinteren Teil des Bombenschachts, Befestigungspunkte für Bombenhalterungen unter den  den Flügeln und größere Räder wegen des höheren Gewichts

- Ki-21-IIa hat einen stärkeren Motor mit den nötigen größeren Abdeckungen, ein daher vollständig einfahrbares Fahrwerk und ein erneut vergrößertes Höhenleitwerk

- Ki-21-IIb hat einen aerodynamisch günstigen Drehturm mit Fahrradantrieb für die Seitenrichtung an Stelle des langgezogenen Plexiglasdachs als oberen Heckkampfstand

- MC-21 ist die zivile Transportflugzeugversion, entstanden aus Bombern der Version Ia, aus denen Bewaffnung und Bombenzielgeräte ausgebaut wurden

 

Ki-21-IIa

 

Von März 1938 bis September 1944 wurden insgesamt 2056 Maschinen dieses Typs gebaut, hinzu kommen 8 Prototypen und Vorserienflugzeuge. Alliierte Codebezeichnung war zunächst "Jane" (nach der Frau von General MacArthur), später "Sally".

 

Die ersten Fronteinsätze erfolgten im Herbst 1938 in China. Dort zeigte sich schnell, dass die ungeschützten Tanks und die schwache Abwehrbewaffnung die Maschine sehr verwundbar machen. Daher wurden Anfang 1939 selbstabdichtende Tanks hinzugefügt und die Abwehrbewaffnung zunächst um ein fernsteuerbares MG im Heck und ein MG im hinteren Rumpf zum Feuern zu den Seiten erhöht. 1940 kam ein weiteres MG im Bug hinzu, dass durch Öffnungen in der Bugkanzel nach rechts oder links feuern konnte. 1942 wurde ein 12,7 mm MG in einem Drehturm als oberer Heckkampfstand eingebaut.

 

Unter Jagdschutz war die zuverlässige Ki-21 ein wirksamer Bomber, der bei allen Angriffen des ersten Kriegsjahres gute Dienste leistete. Allerdings war die Bombenlast bereits 1940 zu gering.  Im Kriegsverlauf veraltete der Typ schnell, aufgrund von Kapazitätsengpässen konnten jedoch nicht genügend Exemplare der Nachfolgemodelle gefertigt werden. Daher blieb die Ki-21 bis Kriegsende im Einsatz, ab 1943 zumeist in Nachteinsätzen. So bildeten sie den Kern der Verbände bei den Angriffen auf Indien. Ab 1944 wurden die Maschinen soweit möglich in der zweite Linie als Kommunikations- und Kommandoflugzeuge verwendet. Einige endeten bei Spezialangriffen mit Landung auf alliierten Flugplätzen.

 

Ki-21-IIb

 

 

Daten:

 

Version: Ki-21-I Ki-21-II  

Entwicklungsfirma:

Mitsubishi  
Besatzung: Pilot, Kopilot, Funker/Bordschütze, Bombenschütze/Navigator/Bordschütze, Bordschütze, 2 weitere Bordschützen je nach Auftrag

Länge:

16,0 m

Spannweite:

22,5 m

Höhe

4,35 m

IIa:4,35 m

IIb: 4,85 m

Flügelfläche:

69,6 m²

Leergewicht:

4691 kg

6070 kg

Normalgewicht:

7492 kg

9710 kg

Maximalgewicht:

n. b.

Motor:

2 X Nakajima Armee Typ 97 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Nakajima Ha-5 KAI)

2 X Mitsubishi Armee Typ 97 luftgekühlter 14-zylinder Doppelreihen-Sternmotor (Mitsubishi Ha-101)

Motorleistung normal:

2 X 850 PS

2 X 1450 PS

Motorleistung maximal:

2 X 1080 PS

2 X 1500 PS

Propeller:

Dreiblatt, Metall

Höchstgeschwindigkeit:

432 km/h auf 4000 m

486 km/h auf 4720 m

Steigrate:

13 Min. 55 Sek. auf 5000 m

13 Min. 13 Sek. auf 6000 m

maximale Flughöhe:

8600 m

10000 m

Reisegeschwindigkeit:

n. b.

380 km/h

Reichweite:

2700 km

2700 km

Flügeldruck:

107,6 kg/m²

139,5 kg/m²

Leistungsgewicht:

3,9 kg/PS

3,2 kg/PS

Panzerung:

ab Ib: selbstabdichtende Tanks

selbstabdichtende Tanks

Funkmessgeräte:

keine

Bewaffnung:

Ia: 3 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

Ib: 5 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

Ic 6 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

IIa: 6 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel

IIb: 5 X Typ 89 7,7 mm MG flexibel, 1 X Typ 1 12, 7 mm MG flexibel

Hersteller:

Mitsubishi

Nakajima

Mitsubishi

 

 

 

 

 

Prototyp Nr. 1

 

 

Ki-21-Ia

 

 

Ki-21-Ib

 

 

Ki-21-IIa

 

 

Ki-21-IIb