Artillerie:

 

schwere Feldartillerie:

(Yasen Juhōhei)

 

 

Typ Meiji 38 (= 1905) 105 mm Kanone:

 

 

 

Diese Waffe wurde im Rahmen der Erstausstattung mit modernen Waffen 1905 eingeführt. Bis in die dreißiger Jahre bildete sie den Kern der Divisionsartillerie der japanischen Armee.

 

Daten:

 

Kaliber: 105 mm
Länge:  
Rohrlänge:  
Kaliberlänge:   
Anzahl der Züge:  
Gewicht: 3610 kg
Seitenrichtbereich: - 3° bis + 3°
Höhenrichtbereich: - 2° bis + 15°
Anzahl der Ladungen:  
Granatgewicht: 18 kg
Reichweite: 10050 m
Durchschlagsleistung Panzergranate:  

 

 

 

 

Typ Taisho 14 (= 1926) 105 mm Kanone:

 

 

Die Typ 14 Kanone war das erste in Japan entwickelte Geschütz. 1925 wurden die ersten produziert, 1926 erfolgte die offizielle Einführung. Sie war mit einer Spreizlafette ausgestattet. Geringe Schussweite und Probleme bei der Handhabung verhinderten die Serienfertigung. So lag die maximale Transportgeschwindigkeit bei knapp 13 km/h und der Schraubverschluss ermöglichte nur eine maximale Feuergeschwindigkeit von 8 Schuss in der Minute.

 

 

Daten:

 

Kaliber: 105 mm
Länge:  
Rohrlänge: 3570 mm
Kaliberlänge:  34
Anzahl der Züge:  
Gewicht: 3110 kg
Seitenrichtbereich: - 15° bis + 15°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 33°
Anzahl der Ladungen:  
Granatgewicht: 15,8 kg
Reichweite: 15000 m
Durchschlagsleistung Panzergranate:  

 

 

 

 

 

Typ 92 105 mm Kanone:

 

 

Die Mängel der Typ 14 Kanone führten zu einer Neukonstruktion, die 1927 abgeschlossen wurde. Insgesamt war die neue Waffe massiver ausgefallen und bedienungsfreundlicher. Dafür war den Verantwortlichen das Gewicht zu hoch. So wurde das Geschütz nach ausgiebigen Tests 1930 erneut verändert. Neue Materialien ermöglichten eine Gewichtsverringerung und eine Erhöhung der Stabilität. In dieser Form wurde das Geschütz 1932 offiziell eingeführt. Die Bedienung bestand aus Geschützführer, Richtkanonier, Richtschütze und sieben Munitionskanonieren. Hauptaufgabe war der Feuerkampf auf große Entfernung in Form von Batterieabwehrfeuer und Beschuss der Bereitstellungs- und Nachschubräume. Der Transport erfolgte achtspännig mit Pferden, ab 1935 auch teilweise im Kraftfahrzeugzug.

 

 

Mit der 1925 standardisierten Munition standen leistungsfähige Granaten zur Verfügung. Die an sie gestellten Aufgaben konnte die Kanone mit gutem Erfolg lösen. Sie war bis 1945 wichtigste Langstreckenwaffe der Divisionsartillerie. 

 

Daten:

 

Kaliber: 105 mm
Länge:  
Rohrlänge:  
Kaliberlänge:  45
Anzahl der Züge:  
Gewicht: 3720 kg
Seitenrichtbereich: - 18° bis + 18°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 45°
Anzahl der Ladungen:  
Granatgewicht: 15,8 kg
Reichweite: 18250 m
Durchschlagsleistung Panzergranate:  

 

 

 

Typ Meiji 38 (= 1905) 150 mm Haubitze:

 

 

Diese Waffe wurde während des russisch-japanischen Krieges 1905 bei Krupp erworben und nach Japan geschafft und dort unter Lizenz nachgebaut. Wegen des hohen Gewichtes musste die Waffe demontiert werden und in der vorgesehenen Stellung wieder zusammengesetzt werden, da ein Transport in zusammengebautem Zustand durch Pferdezug unmöglich war.

 

Daten:

 

Kaliber: 149,1 mm
Länge:  
Rohrlänge:  
Kaliberlänge:   
Anzahl der Züge:  
Gewicht: 2230 kg in zwei Lasten
Seitenrichtbereich: - 1,45° bis + 1,45°
Höhenrichtbereich: 0° bis + 43°
Anzahl der Ladungen:  
Granatgewicht: 35,9 kg
Reichweite: 5900 m
Durchschlagsleistung Panzergranate:  

 

 

Typ Taisho 4 (= 1916) 150 mm Haubitze:

 

 

In Jahre 1915 wurde die Typ Meiji 38 150 mm Haubitze gründlich überarbeitet und verbessert, um ihre Leistung zu erhöhen. Im Jahre 1925 wurde die Waffe unter Mitarbeit der französischen Firma Schneider erneut verbessert und unter anderem mit einem vergrößerten Kammervolumen und verbessertem Rücklaufsystem ausgestattet.

 

 

Wegen des relativ hohen Gewichts wurde die Waffe in zwei Lasten , Rohr und Lafette, transportiert. Zunächst war nur Pferdezug vorgesehen. In den dreißiger Jahren wurden im Rahmen der Modernisierung der Streitkräfte den  Batterien auch Zugmaschinen zur Verfügung gestellt, die dieses Geschütz in einer Last transportieren konnten. Der Auf- und Abbau erfolgte innerhalb von 10 Minuten. Der Schutzschild war demontierbar und wurde zumeist nicht installiert, um Gewicht zu sparen. Von Nachteil war der geringe Seitenrichtbereich von  je 3°. Der horizontale Gleitkeil-Verschluss ermöglichte eine maximale Feuergeschwindigkeit von4 Schuss je Minute.

 

 

Verwendet wurden die Geschütze in schweren Feldartillerieregimentern mit je 8 Mann Bedienung. Verschossen werden konnten Typ 92 Sprenggranaten, Typ 92 Schrapnellgranaten, Typ Taisho 4 panzerbrechende Granaten sowie Rauch-, Signal- und Kampfstoffgranaten mit bis zu 5 Ladungen auf Entfernungen bis 8800 m. 280 Geschütze diese Typs wurden gebaut.

 

Daten:

 

Kaliber: 149,1 mm
Länge: 6400 mm
Breite: 1800 mm
Höhe: 2200 mm mit Schutzschild
Rohrlänge: 2190 mm
Kaliberlänge:  14,7
Anzahl der Züge:  
Gewicht: 2800 kg
Seitenrichtbereich: - 3° bis + 3°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 65°
Anzahl der Ladungen: 5
maximale Mündungsgeschwindigkeit: 398 m/sec
Granatgewicht: 21 - 36 Kg
Reichweite: 8800 m
Durchschlagsleistung Panzergranate: 150 mm

 

 

 

Typ 96 15 cm Haubitze:

 

 

Nachdem die im Jahre Taisho 4 (= 1916) eingeführte 150 mm Haubitze sich hervorragend bewährt hatte, wurde erst 1933 über eine Weiterentwicklung beratschlagt. Vor allem eine bessere Transportfähigkeit durch eine Ausrichtung auf Kraftzug sollte erreicht werden. Im September 1935 wurde das erste Versuchsgeschütz fertig gestellt und in die Mandschurei geschickt für eine ausgiebige Erprobung. In 1936 wurden kleinere Veränderungen eingebaut und erneut getestet. Da der Armee vor dem Kriegsbeginn in China im Juli 1937 nicht genug Geld zur Verfügung stand, wurde die Einführung zunächst auf Eis gelegt. Anfang 1938 begann dann die Serienfertigung.

 

Im Vergleich zu 150 mm Haubitzen anderer Nationen war die Typ 96 Haubitze deutlich leichter und beweglicher, hatte aber eine deutlich geringere Reichweite. Durch die gegenüber der Typ 4 Haubitze modifizierte Federung konnte das Geschütz in einer Last mit einer Höchstgeschwindigkeit von 24 km/h bewegt werden. Beim Instellunggehen wurde die Federung festgesetzt, damit sie die Schussgenauigkeit nicht negativ beeinflusste.

 

 

Die ersten Einsatzerfahrungen konnte man im Frühjahr 1938 in China sammeln, wo ein Battalion mit 8 Haubitzen eingesetzt wurde. Diese Einheit hat sich vor allem wegen der guten Schusswirkung und der relativ hohen Transportgeschwindigkeit sehr bewährt. Bis Ende 1938 wurde das 1. schwere Feldartillerieregiment mit der Waffe ausgerüstet, in 1939 folgte das 17. und das neu aufgestellte 20. Regiment, in 1942 das neu aufgestellte 23. schwere Feldartillerieregiment und in 1945 noch das 26. und 27. Regiment. Trotz des hohen Bedarfs konnten aus Materialmangel nur 440 Typ 96 150 mm Haubitzen gefertigt werden.

 

 

Die Haubitzen hatten eine 8 Mann starke Bedienung und konnten Typ 92 und Typ 95 Sprenggranaten, Typ 92 Splittergranaten und Typ Taisho 4 panzerbrechende Granaten sowie Rauch-, Signal- und Kampfstoffgranaten verschießen.

 

Daten:

 

Kaliber: 149,1 mm
Länge:  
Breite:  
Höhe:  
Rohrlänge: 3523 mm
Kaliberlänge:  23,5
Anzahl der Züge:  
Gewicht: 4140 kg
Seitenrichtbereich: - 15° bis + 15°
Höhenrichtbereich: - 5° bis + 65°
Anzahl der Ladungen: 5
maximale Mündungsgeschwindigkeit: 540 m/sec
Granatgewicht: 21 - 36 Kg
Reichweite: 11900 m
Durchschlagsleistung Panzergranate: 150 mm

 

 

 Einführung | leichte Feldartillerie | schwere Artillerie | Zugmaschinen | Raketenartillerie