Französische U-Boote 1930 bis 1945

 

 

 

1000-t-Klasse "Requin":

 

 

Bereits 1923 begannen die Überlegungen für ein Angriffs-U-Boot, das vor allem im Mittelmeer und im Ostatlantik eingesetzt werden sollte. Hauptaufgabe sollte der Angriff auf gegnerische Überwassereinheiten sein. Ab Mitte der dreißiger Jahre wurden die Boote dieser Klasse modernisiert. Bei Kriegsbeginn waren diese Maßnahmen noch nicht abgeschlossen.

 

 

 

Daten:

 

Länge: 78,25 m
Breite: 6,85 m
Tiefgang: 4,5 m
Leistung Dieselmotoren: 2 X 1450 PS
Leistung E-Motoren: 2 X 900 PS
Höchstgeschwindigkeit Dieselmotoren: 15,5 kn
Höchstgeschwindigkeit E-Motoren: 9 kn
Verdrängung getaucht: 1441 t
Verdrängung aufgetaucht: 974 t
Reichweite über Wasser: 7400 km bei 10 kn
Reichweite unter Wasser: 160 km bei 5 kn
Besatzung: 54 Mann
maximale Tauchtiefe:  
minimalste Schnelltauchzeit:  
Bewaffnung: 6 550 mm Bug-, 4 550 mm Hecktorpedorohre 
  10 550 mm Torpedos
  1 X 100 mm Modell 1930
  1 X 12,7 mm Browning M2
Herstellerwerften: Cherbourg (9 Einheiten)

 

 

Le Requin:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg 1924, 1926 ausgeliefert. Das Boot wurde 1936 modernisiert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. In Juni 1940 erfolgte die Entwaffnung in Bizerta. Im Dezember 1942 übernahm die italienische Marine das Boot als FR 113 und überführte es nach Genua. Am 9.9.1943 wurde das Boot bei Aktionen der Deutschen im Rahmen des Waffenstillstands Italiens schwer beschädigt, um die Übergabe an die Alliierten zu verhindern. Danach erfolgte der Abbruch.

 

Le Souffleur:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab1924, 1926 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Auch nach dem Waffenstillstand verblieb das Boot im aktiven Dienst und wurde am 25.6.1941 von der britischen HMS Parthian vernichtet.

 

Le Morse:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1924, 1927 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Das Boot wird seit dem 16.6.1940 vermisst. Vermutlich versank es nach einer Minenexplosion durch eine französische Seemine.

 

Le Narval:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1925, 1927 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Nach dem Waffenstillstand flüchtete die Mannschaft nach Malta. Man schloss sich der FNFL an. Nach einem Minentreffer versank das Boot am 15.12.1940 vor Tunesien.

 

Le Marsouin:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1924, 1926 ausgeliefert.  Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. In Juni 1940 erfolgte die Entwaffnung in Bizerta. Nach der Reaktivierung 1941folgten Einsätze gegen britische Geleitzüge im Mittelmeer. Nach der Operation Torch nach Toulon verlegt flüchtete die Mannschaft  am 27.11.1942 nach England, um die Übernahme durch die Deutschen zu verhindern. Die Alliierten setzten das Boot vor der Südküste Frankreichs ein. Im April 1944 erfolgte die Entwaffnung in Oran. Der Abbruch begann im Februar 1946.

 

Le Dauphin:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1925, 1927 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Im Februar 1941 erfolgte die Entwaffnung in Bizerta. Im Dezember 1942 übernahm die italienische Marine das Boot als FR 115 und überführte es nach Pozzuli. Am 9.9.1943 eroberten die Deutschen das Boot und verschrotteten es .

 

Le Caiman:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1925, 1927 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Nach dem Waffenstillstand erfolgten Einsätze gegen die britischen Einheiten vor dem Libanon.  Nach der Operation Torch nach Toulon verlegt versenkte die Mannschaft das Boot am 27.11.1942, um die Übernahme durch die Deutschen zu verhindern. In Februar 1943 hoben die Italiener das Boot . Bei einem Bombenangriff der Alliierten am 11.3.1943 wurde es vernichtet.

 

Le Phoque:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1925, 1927 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Im April 1941 erfolgte die Entwaffnung in Bizerta. Im Dezember 1942 übernahm die italienische Marine das Boot als FR 111. Während des ersten Einsatzes wurde das Boot am 28.2.1943 vor Sizilien versenkt.

 

L´Espadon:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1925, 1927 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn erfolgten Einsätze im Mittelmeer. Im April 1941 erfolgte die Entwaffnung in Bizerta.  Im Dezember 1942 übernahm die italienische Marine das Boot als FR 114 und überführte es nach Castellamare di Stabia.  Am 9.9.1943 wurde das Boot bei Aktionen im Rahmen des Waffenstillstands Italiens von den Deutschen übernommen. Danach erfolgte der Abbruch.

 

 

 

1500-t-Klasse "Redoutable":

 

 

1924 begannen die Planungen für ein großes Hochseeboot, das weltweit eingesetzt werden sollte. Der Bau der ersten Serie von 17 Booten begann 1928. Verbesserungen am Motorensatz und der Reichweite führten bis 1937 zum Bau zweier weiterer Serien von zusammen 12 Booten.

 

Daten:

 

Länge: 92,3 m
Breite: 8,2 m
Tiefgang: 4,9 m
Leistung Dieselmotoren: 1. Serie: 2 X 3000 PS
  2. Serie: 2 X 3600 PS
  3. Serie: 2 X 4300 PS
Leistung E-Motoren: 2 X 900 PS
Höchstgeschwindigkeit Dieselmotoren: 1. Serie: 17 kn
  2. Serie: 19 kn
  3. Serie: 20 kn
Höchstgeschwindigkeit E-Motoren: 10 kn
Verdrängung getaucht: 2080 t
Verdrängung aufgetaucht: 1570 t
Reichweite über Wasser:  
Reichweite unter Wasser:  
Besatzung: 54 Mann
maximale Tauchtiefe:  
minimalste Schnelltauchzeit:  
Bewaffnung: 9 550 mm Bug-, 4 400 mm Hecktorpedorohre 
  1 X 100 mm Modell 1930
  1 X 37 mm Modell 1933
  1 X 12,7 mm Browning M2
Herstellerwerften: Cherbourg (7 Einheiten)
  Brest (6 Einheiten)
  AC Loire (6 Einheiten)
  CNF Caen (2 Einheiten)
  La Seyne (3 Einheiten)
  St Nazaire-Penhoet (2 Einheiten)
  Lorient (2 Einheiten)
  Dubigeon (1 Einheit)

 

 

1. Serie:

 

Le Redoutable:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1928, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Südatlantik erfolgte nach dem Waffenstillstand Ende Juni 1940 die Entwaffnung des Bootes. Das Boot wurde am 27.11.1942 in Toulon von der Mannschaft selbst versenkt. Gehoben von den Italienern wurde es bei einem alliierten Bombenangriff  am 11.3.1944 zerstört.

 

Le Vengeur:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1928, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen von Tunesien aus verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Bis Mai 1942 erfolgten Einsätze im Raum Djibuti. Das Boot wurde am 27.11.1942 in Toulon von der Mannschaft selbst versenkt.

 

Le Pascal:

 

Gebaut in der Werft Brest ab 1928, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Südatlantik und vor Tunesien erfolgte im Februar 1942 die Entwaffnung des Bootes in Toulon. Das Boot wurde am 27.11.1942 in Toulon von der Mannschaft selbst versenkt. Von den Italienern Anfang Juni 1943 gehoben wurde es am 11.3.1944 bei einem Angriff der Alliierten zerstört.

 

Le Pasteur:

 

Gebaut in der Werft Brest ab 1928, 1932 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Nordatlantik erfolgte am 16.6.1940 die Selbstversenkung des Bootes in Brest, um das Boot nicht in deutsche Hände fallen zu lassen.

 

L´Archimède:

 

Gebaut in der Werft CNF Caen ab 1930, 1932 ausgeliefert.  Nach Einsätzen Im Nordatlantik und im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine, die es von Nordafrika aus einsetzte. Während der Operation Torch in amerikanische Hände gefallen, wurde das Boot Anfang 1944 in Philadelphia für Spezialmissionen umgerüstet. Im Mai 1944 wurde es irrtümlich von einem britischen Flugzeug beschädigt. Nach Ende des Krieges diente das Boot zur Schulung in Dakar. Der Abbruch erfolgte ab Februar 1952.

 

Le Mogne:

 

Gebaut in der Werft La Seyne ab 1929, 1932 ausgeliefert. Nach Einsätzen Im Nordatlantik und im Mittelmeer erfolgte die Verlegung nach Indochina. Bis Mai 1942 erfolgten Einsätze im Raum Djibuti. Dort wurde das Boot am 8.5.1942 von den britischen Zerstörern HMS Active und HMS Panther vernichtet.

 

Le Fresnel:

 

Gebaut in der Werft St Nazaire-Penhoet ab 1929, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen Im Nordatlantik und im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine, die es von Nordafrika aus einsetzte. Während der Operation Torch erfolgte die Verlegung von Oran nach Toulon. Das Boot wurde am 27.11.1942 in Toulon von der Mannschaft selbst versenkt. Von den Italienern Ende Januar 1943 gehoben versank es Mitte Februar erneut. Nach der zweiten Hebung im Mai 1943 wurde es am 11.3.1944 bei einem Angriff der Alliierten zerstört.

 

Le Henri Poincaré:

 

Gebaut in der Werft Lorient ab 1929, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Nordatlantik und im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine, die es von Nordafrika aus einsetzte. Es wurde am 27.11.1942 in Toulon von der Mannschaft selbst versenkt. Von den Italienern im Juni 1943 gehoben wurde es in FR 118 umbenannt und nach Genua gebracht. Dort eroberten es die Deutschen am 9.9.1943, die es verschrotteten.

 

Le Poncelet:

 

Gebaut in der Werft Lorient ab 1929, 1932 ausgeliefert. Stationiert auf den Azoren eroberte das Boot am 28.9.1939 den deutschen Frachter Chemnitz als Prise. Nach Reparaturen in Cherbourg erfolgten Einsätze im Atlantik und vor Gabun. Das Boot verblieb im Juni 1940 bei der französischen Marine. Während einer Operation gegen die FNFL wurde es am 7. 11.1940 von der britischen HMS Milford aufgebracht. Der Mannschaft gelang es, das Boot, das nach Port Gentil geschleppt worden war, zu versenken.

 

L´Actéon:

 

Gebaut in der Werft AC Loire in Nantes ab 1929, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine, die es von Nordafrika aus einsetzte. Am 8.11.1942 wurde das boot während der Operation Torch von der britischen HMS Wescott vernichtet.

 

L´Achéron:

 

Gebaut in der Werft AC Loire in Nantes ab 1929, 1931 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Nordatlantik und im Mittelmeer wurde das Boot in Toulon entwaffnet. Am 27.9.1942 dort selbst versenkt erfolgte im Juni 1943 die Hebung durch die Italiener. Bei einem alliierten Bombenangriff wurde das Boot am 24.11.1943 zerstört.

 

L´Argo:

 

Gebaut in der Werft AC Dubigeon ab 1929, 1932 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Nordatlantik verblieb das Boot zunächst bei der französischen Marine. Im Februar 1942 in Toulon entwaffnet wurde es kurz darauf reaktiviert. Während der Operation Torch fiel das Boot in amerikanische Hände. Dort wurde es zu Schulungszwecken in Key West stationiert. Der Abbruch erfolgte ab April 1946.

 

L´Ajax:

 

Gebaut in der Werft Brest ab 1930, 1933 ausgeliefert. Nach Kriegsbeginn Diente das Boot als Geleitschutz im Gebiet um das kanadische Halifax. Nach dem Waffenstillstand nach Dakar zurückbeordert wurde es am 24.9.1940 von der britischen HMS Fortune versenkt, da die Mannschaft die Übergabe an die Briten verweigerte.

 

Le Protée:

 

Gebaut in der Werft La Seyne ab 1930, 1932 ausgeliefert.  Nach Einsätzen im Mittelmeer wurde das Boot nach dem Waffenstillstand in Alexandria interniert. Im Juli 1943 übernahm die britische Marine das Boot. Es folgten Einsätze vor der französischen Südküste. Dort wird das Boot seit Dezember 1943 vermisst.

 

Le Pégase:

 

Gebaut in der Werft AC Loire in Nantes ab 1930, 1932 ausgeliefert.  Nach Einsätzen im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Diese setzte es von Diego Suarez (Madagaskar) aus im Indischen Ozean ein. Am 6. März in Saigon eingelaufen wurde das Boot dort von der japanischen Führung, die dort de facto die Kontrolle übernommen hatte, interniert und entwaffnet. Der Abbruch erfolgte ab Juni 1950.

 

Le Persée:

 

Gebaut in der Werft CNF Caen ab 1931, 1934 ausgeliefert. Zu Kriegsbeginn zur Modernisierung in der Werft verblieb das Boot bei der französischen Marine, die es von Nordafrika aus im Mittelmeer einsetzte. bei einer Aktion der britischen Marine und der FNFL wurde das Boot am 23.9.1940 von den britischen Schiffen HMS Dragon, HMS Inglefield und HMS Foresight vor Dakar vernichtet.

 

 

2. Serie:

 

L´Espoir:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1931, 1932 ausgeliefert. Das Boot diente in der französischen Fernostflotte und lag bei Kriegsbeginn für eine Modernisierung in Toulon in der Werft. Es verblieb nach dem Waffenstillstand bei der französischen Marine und operierte bis Januar 1941 von Diego Suarez (Madagaskar) aus. Danach erfolgten Einsätze von Dakar aus. Nach Rückkehr nach Toulon im Mai 1942 versenkte die Mannschaft das Boot am 27.11.1942.

 

Le Glorieux:

 

Gebaut in der Werft St Nazaire-Penhoet ab 1931, 1933 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Einsätze erfolgten von Diego Suarez aus gegen die alliierte Blockade von Djibuti und Diego Suarez 1942. Im Juli 1942 nach Toulon zurückbeordert verweigerte die Mannschaft am 27.11.1942 die Selbstversenkung und flüchtete zu den Alliierten nach Oran. Nach Umrüstung in den USA patrouillierte das Boot in der Karibik. Im März 1945 erfolgte die Verlegung nach Oran. Der Abbruch erfolgte ab Oktober 1952.

 

Le Centaure:

 

Gebaut in der Werft Brest ab 1932, 1934 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Einsätze erfolgten von Marokko aus. Während der Operation Torch lief die Mannschaft zu den Alliierten über, die es als Schulungsboot in Freetown einsetzten. Im März 1945 erfolgte die Verlegung nach Oran. Der Abbruch erfolgte ab Juni 1952.

 

Le Héros:

 

Gebaut in der Werft Brest ab 1932, 1934 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Atlantik verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Im November 1940 erfolgte die Verlegung nach Toulon, im November 1941 nach Madagaskar. Einsätze erfolgten von Diego Suarez aus gegen die alliierte Blockade von Djibuti und Diego Suarez 1942. Am 7.5.1942 wurde das Boot von einem Bordflugzeug des britischen Trägers HMS Illustrious vernichtet.

 

Le Conquérant:

 

Gebaut in der Werft AC Loire in Nantes ab 1934, 1935 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Atlantik und im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Diese setzte es von Nordafrika aus im Mittelmeer ein. Während der Operation Torch wurde das Boot am 13.11.1942 von einem alliierten Catalina-Flugboot vernichtet.

 

Le Tonnant:

 

Gebaut in der Werft La Seyne ab 1934, 1935 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Atlantik und im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Eingesetzt von Nordafrika aus wurde es am 15.11.1942 im Golf von Cadiz vernichtet.[/size]

 

 

3. Serie:

 

L´Agosta:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1934, 1935 ausgeliefert. Zu Beginn des Krieges auf den Antillen stationiert wurde das Boot im Februar 1940 nach Brest beordert. Dort versenkte die Mannschaft das Boot am 18.6.1940, um eine Übernahme durch die anrückenden Deutschen zu verhindern.

 

Le Sfax:

 

Gebaut in der Werft AC Loire in Nantes ab 1934, 1935 ausgeliefert.  Nach Kriegsbeginn diente das Boot als Geleitschutz im Gebiet um das kanadische Halifax. Danach erfolgte ein Einsatz vor Norwegen. Nach dem Waffenstillstand verblieb das Boot bei der französischen Marine und wurde in Marokko stationiert. Am 19.12.1940 wurde es vor Cap Juby irrtümlich vom deutschen U-Boot U-37 torpediert und versenkt.

 

Le Casabianca:

 

Gebaut in der Werft AC Loire in Nantes ab 1934, 1935 ausgeliefert. Nach Einsätzen im Atlantik und im Mittelmeer verblieb das Boot im Juni 1940 bei der französischen Marine. Nach Einsätzen von Marokko aus erfolgte im November 1941 die Entwaffnung in Toulon. Im August 1942 reaktiviert. Die Mannschaft verweigerte am 27.11.1942 die Selbstversenkung und flüchtete zu den Alliierten nach Oran. Dort wurde das Boot für Spezialeinsätze umgerüstet. Während der Befreiung Korsikas von Juli bis September 1943 diente es als Nachschubtransporter für den Widerstand auf Korsika und zum Absetzen von britischen Commandos. Danach patrouillierte das Boot vor der italienische Küste, wo es unter anderem zwei deutsche U-Boot-Jäger versenkte. Von August 1944 bis März 1945 erfolgte in den USA eine Modernisierung. Bei Kriegsende erfolgte die Verlegung nach Marokko. Der Abbruch begann im Februar 1952.

 

Le Béveziers:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1934, 1935 ausgeliefert. Zu Beginn des Krieges auf den Antillen stationiert wurde das Boot im Februar 1940 nach Dakar beordert. Nach dem Waffenstillstand bei der französischen Marine verblieben torpedierte das Boot nach der Aktionen der britischen Marine gegen die französischen Verbände in Oran und Mers-el-Kebir am 25.9.1940 die HMS Resolution. Danach erfolgten Einsätze von Toulon und ab März 1942 von Diego Suarez aus. Bei der Aktion der Briten gegen Diego Suarez wurde das Boot am  5.5.1942 versenkt. Von den Alliierten im April 1943 gehoben wurde es als Ersatzteilspender verwendet. Der Abbruch erfolgte ab Dezember 1946.

 

Le Ouessant:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1934, 1935 ausgeliefert.  Zu Beginn des Krieges auf den Antillen stationiert wurde das Boot im Februar 1940 nach Brest beordert. Dort versenkte die Mannschaft das Boot am 18.6.1940, um eine Übernahme durch die anrückenden Deutschen zu verhindern.

 

Le Sidi-Ferruch:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1935, 1937 ausgeliefert.  Zu Beginn des Krieges auf den Antillen stationiert diente das Boot als Geleitschutz im Gebiet um das kanadische Halifax.  Nach dem Waffenstillstand bei der französischen Marine verblieben erfolgten Einsätze von Marokko aus. Im September 1941 in Toulon entwaffnet erfolgte im April 1942 die Reaktivierung. Erneut in Marokko stationiert wurde das Boot am 11.11.1942 während der Operation Torch von einem Trägerflugzeug der USS Swannee vernichtet.

 

 

 

 

U-Kreuzer Klasse Surcouf:

 

 

 

 

Ende 1927 begann die Entwicklung eines riesigen U-Kreuzers, der zum Schutz der Überseekolonien und für den Handelskrieg vorgesehen war. Aus Kostengründen entstand ab 1929 nur eine Einheit, die 1934 ausgeliefert wurde.

 

Daten:

 

Länge: 110 m
Breite: 9 m
Tiefgang: 7,25 m
Leistung Dieselmotoren: 2 X 3800 PS
Leistung E-Motoren: 2 X 1700 PS
Höchstgeschwindigkeit Dieselmotoren: 18,5 kn
Höchstgeschwindigkeit E-Motoren: 10 kn
Verdrängung getaucht: 4304 t
Verdrängung aufgetaucht: 3250 t
Reichweite über Wasser: 18500 km bei 10 kn
Reichweite unter Wasser: 130 km bei 4,5 kn
Besatzung: 148 Mann
maximale Tauchtiefe: 80 m
minimalste Schnelltauchzeit:  
Bewaffnung: 6 550 mm Torpedorohre mit 14 Torpedos
  1 X 203 mm Modell 1924 Zwilling
  2 X 37 mm Modell 1933
  2 X 13,2 mm Hotchkiss Zwilling
  1 X Seeaufklärer Mureaux-Besson MB 411
Herstellerwerften: Cherbourg (1 Einheit)

 

 

Le Surcouf:

 

Gebaut in der Werft Cherbourg ab 1929, 1934 ausgeliefert. Nach einem berühmten französischen Korsaren des 18. Jahrhunderts benannt war die Surcouf  zu Beginn des zweiten Weltkrieges das größte U-Boot der Welt. Hauptaufgabe des Bootes sollte der Handelskrieg gegen feindliche Frachter sei. zu diesem Zweck konnte in einem wasserdichten Hangar im hinteren Teil des Turmes ein Wasserflugzeug des Typs MB 411 mitgeführt werden.

 

 

Ein 12 m E-Messer ermöglichte den Feuerkampf auf eine Sichtweite von 11,5 km. Die beiden 203 mm Geschütze waren in einem Spezialturm untergebracht, der nur einen Seitenrichtbereich von - 11° bis + 11° ermöglichte. Die Grobrichtung musste also mit dem gesamten Boot erfolgen. Insgesamt führte es 600 Schuss 203 mm Geschosse mit. Die Fliegerabwehr war hinter dem Turm montiert. Darüber hinaus führte das Boot ein 5,40 m langes Motorboot mit und konnte bis zu 40 Gefangene in einer umbaubaren Transportabteilung mitnehmen.

Bei Kriegsbeginn lag das Boot zu Umbauarbeiten in der Werft in Brest. Mit nur teilweise funktionierender Steueranlage und einem Motor konnte das Boot kurz vor der Einnahme Brests durch die Deutschen nach Portsmouth fliehen. Die aus Angst vor der Übergabe der französischen Flotte an die Deutschen durchgeführten Aktionen der Briten am 3.7.1940 erreichten auch die Surcouf. Die Mannschaft weigerte sich, das Boot an die Briten zu übergeben und bei dem folgenden Feuergefecht starben zwei Briten und ein Franzose. Schließlich überwältigten die Briten die Mannschaft. Als diese später nach Vichy-Frankreich verschifft wurde, versenkte ein deutsches U-Boot den verwendeten englischen Frachter und der größte Teil der Franzosen kam um. Neben dem Angriff auf die französischen Verbände in Oran und Mers-el-Kebir wurde vor allem diese Aktion von den Franzosen übel genommen, die für den Tod der Matrosen der Surcouf die Briten verantwortlich machten. Dies stärkte die schwache Vichy-Regierung merklich.

Bis August 1940 reparierten die Briten die Surcouf, um sie der FNFL zu übergeben. Der Argwohn der Briten und Franzosen gegeneinander führte dazu, dass eine dreiköpfige britische Gruppe als "Bewachung" während der ersten Einsätze an Bord war. Als erste Aufgabe absolvierte das Boot im Dezember 1940 eine Goodwill-Tour an die amerikanische Ostküste, um die Unterstützung der Amerikaner und Kanadier für die Briten und Franzosen zu verbessern. Während dieser Aktion kam das Gerücht auf, dass die FNFL einige französische Inseln einnehmen wolle. In Abwesenheit der britischen Kontrolleure, die zu Gesprächen in Halifax weilten, stieß die Surcouf zu einem kleinen Verband von FNFL-Schiffen. Diese Kampfgruppe eroberte dann im Handstreich  zwei französische Inseln vor Neufundland. Dies führte zu Spannungen mit den Briten und Amerikanern, die die französischen Besitzungen in einem Vertrag mit Vichy-Frankreich anerkannt hatten. Versuche, die Besetzung rückgängig zu machen, führte zu einem Gefecht mit einem amerikanischen Zerstörer, der leicht beschädigt wurde und zwei Besatzungsmitglieder verlor. Um die Wogen zu glätten, sollte die Surcouf in den Pazifik verlegt werden. Zugleich begannen Verhandlungen mit den Exilfranzosen, die zur Bildung einer Exilregierung und einer Exilarmee unter de Gaulle führten.

Im Januar 1941 verlegte das Boot auf die Bermudas, um repariert und für einen Einsatz im Pazifik ausgerüstet und verproviantiert zu werden. Am 12.2.1941 lief die Surcouf aus, um durch den Panamakanal in den Pazifik zu gelangen. Seitdem wird das Boot vermisst. Offiziell versank sie nach einer Kollision mit dem amerikanischen Versorger Thompson Lykes. Dies konnte jedoch nie bewiesen werden. Wahrscheinlicher ist, dass das Boot von zwei amerikanischen U-Booten im Long Island Sound versenkt wurde, die auf der Jagd nach deutschen U-Booten waren (die US-Regierung hatte Ende 1940 offiziell beschlossen, deutsche U-Boote in ihren Gewässern als feindlich anzusehen und zu versenken).

 

 

Prototypen:

 

 

U-Boote erster Klasse, Klasse "Roland Morillot":

 

Ab 1934 begann die Entwicklung einer U-Boot-Klasse, die ab 1941 die 1500-t-Klasse ablösen sollte. Sie sollten deutlich schneller werden. Diese Geschwindigkeitserhöhung ging auf Kosten der Reichweite. Eine Frachtabteilung sollte das Mitführen einer Ladung bis 85 t ermöglichen. Der Prototyp wurde Ende 1934 aufgelegt.

 

Daten:

 

Länge: 102,5 m
Breite: 8,3 m
Tiefgang: 4,5 m
Leistung Dieselmotoren: 2 X 6000 PS
Leistung E-Motoren: 2 X 1150 PS
Höchstgeschwindigkeit Dieselmotoren: 35kn
Höchstgeschwindigkeit E-Motoren: 9 kn
Verdrängung getaucht: 2416 t
Verdrängung aufgetaucht: 1817 t
Reichweite über Wasser: 1800 km bei 35 kn, 5600 km bei 10 kn
Reichweite unter Wasser:  
Besatzung: 70 Mann
maximale Tauchtiefe:  
minimalste Schnelltauchzeit:  
Bewaffnung: 10 550 mm Bug-, 2 400 mm Hecktorpedorohre
  1 X 100 mm Modell 1936
  1 X 13,2 mm Hotchkiss Zwilling
Herstellerwerften: Cherbourg (3 Einheiten)

 

 

Le Roland Morillot:

 

Aufgelegt 1934 in der Werft Cherbourg war das Boot vor der Einnahme Cherbourgs durch die Deutschen am 18.6.1940 zu 76% fertig. Vor dem Einmarsch wurde das Boot aus der Werft geschleppt und versenkt.

 

La Praya:

 

Aufgelegt 1937 in der Werft Cherbourg war das Boot vor der Einnahme Cherbourgs durch die Deutschen am 18.6.1940 zu 43% fertig. Vor dem Einmarsch wurde das Boot in der Werft gesprengt.

 

La Martinique:

 

Aufgelegt 1938 in der Werft Cherbourg war das Boot vor der Einnahme Cherbourgs durch die Deutschen am 18.6.1940 zu 20% fertig. Nach dem Einmarsch wurde das Boot verschrottet.

 

Zwei weitere Boote wurden bei Kriegsbeginn annulliert.

 

 

 

Minenleger-U-Boot Klasse "Emeraude"

 

Ab 1937 begann die Weiterentwicklung der Klasse "Saphir". Es entstand eine Bootsklasse, die deutlich größer war und eine höhere Reichweite besaß.

 

Daten:

 

Länge: 73 m
Breite: 7,4 m
Tiefgang: 4,1 m
Leistung Dieselmotoren: 2 X 1000 PS
Leistung E-Motoren: 2 X 635 PS
Höchstgeschwindigkeit Dieselmotoren: 15 kn
Höchstgeschwindigkeit E-Motoren: 9 kn
Verdrängung getaucht: 1119 t
Verdrängung aufgetaucht: 862 t
Reichweite über Wasser: 10350 km bei 10 kn
Reichweite unter Wasser: 170 km bei 4 kn
Besatzung: 43 Mann
maximale Tauchtiefe:  
minimalste Schnelltauchzeit:  
Bewaffnung: 4 550 mm Torpedorohre
  40 Minen
  1 X 100 mm Modell 1936
  1 X 13,2 mm Hotchkiss Zwilling
Herstellerwerften: Toulon (1 Einheit)

 

 

L´Emeraude:

 

Aufgelegt 1937 in der Werft Toulon war das Boot am Tag des Waffenstillstands zu 39% fertig. Danach erfolgte der Abbruch.

 

Zwei weitere Boote wurden bei Kriegsbeginn annulliert.

 

 

 

 Einführung | Die Waffen | Die Typen Teil 1